Für das Labor im Bündner Kunstmuseum, einen Raum, für zeitgenössische Kunst und experimentelle Formen, hat Bisig Skulpturen aus verschiedenen Materialien geschaffen. Ihnen stellt er seine «Faltungen» aus Papier entgegen. Der Schweizer Künstler ist abgesehen von seiner Teilnahme an den Jahresausstellungen in Luzern und am Swiss Art Award in Basel bisher kaum in Erscheinung getreten. Das dürfte sich nun nach der Ausstellung in Chur definitiv ändern.
Bündner Kunstmuseum Chur | Flurin Bisig. Am Saum des Sinnes
Eigenständiges skulpturales Schaffen
Das Bündner Kunstmuseum gibt Flurin Bisig nun die Gelegenheit, sein eigenständiges skulpturales Schaffen einem grösseren Publikum zu zeigen. Für seine Einzelausstellung in Chur hat Flurin Bisig eine neue Werkgruppe erarbeitet. Die eigens dafür entstandenen Skulpturen wurden aus Wellblech und Holz gefertigt. Ihnen setzt Bisig eine Marmorskulptur entgegen. Die unterschiedlichen Materialien setzen verschiedene Arbeitsweisen und dadurch einen anderen Umgang mit Skulptur und Raum voraus. Diese Spannung ist der Ausgangspunkt für die Ausstellung. Bisig arbeitet ungegenständlich und untersucht, wie Formen entstehen und als Skulpturen unsere Wahrnehmung und unser Empfinden für Raum beeinflussen. Er orientiert sich an den Konstruktivisten, bezieht aber auch viele Einflüsse aus der Kunst der Moderne und aus der Architektur mit ein.
Papierarbeiten
Neben den bildhauerischen Arbeiten hat Flurin Bisig über viele Jahre hinweg einen Werkkomplex von farbigen Papierarbeiten entwickelt, die er Faltungen nennt. Die zeichnerisch anmutenden und meist gerahmt gezeigten Serien sind eine Überführung des skulpturalen Denkens in eine zweidimensionale Form. Sie erlauben es dem Künstler, seine Ideen auch mit geringen Mitteln fortlaufend weiterzuentwickeln, sind aber zu einem wichtigen und eigenständigen Teil seines Schaffens geworden. Im Bündner Kunstmuseum zeigt Flurin Bisig nun Skulpturen und Papierarbeiten zusammen in einer auf den Ausstellungsraum bezogenen Präsentation.