Die Ausstellung besteht aus drei Fotoserien, die sowohl seine Arbeiten als auch seine humanitären Überzeugungen widerspiegeln. Gezeigt werden kontrastreiche Welten und Themenspektren, die thematisch von Berühmtheit und Glamour bis hin zu Not, Trauma und Krieg reichen. «Exposed» ist nach David Lynch und World Press Photo die dritte Ausstellung, die im Anfang 2021 eröffneten Haus der Fotografie stattfindet.
Bryan Adams | «Exposed»
- Publiziert am 1. November 2021
Der Musiker und Fotograf stellt nach langer Zeit wieder in der Schweiz aus im IPFO Haus der Fotografie in Olten
Bryan Adams wurde 1959 in Kingston/Ontario, Kanada, geboren und lebt heute in London. Sein kreatives Schaffen ist so produktiv wie eh und je, sein Engagement für humanitäre Belange ungebrochen. Im Laufe seiner Karriere erhielt er unzählige Auszeichnungen für seine musikalischen Beiträge, aber auch für seine Fotografie und seine fortlaufende philanthropische Arbeit durch die Bryan Adams Foundation.
Zwischen Glamour und Krieg
Intim, fesselnd und lebensbejahend – die Porträts von Bryan Adams haben ihn auf der Weltbühne in eine Reihe mit den berühmtesten Fotografen der Gegenwart gestellt. In der im IPFO Haus der Fotografie präsentierten Ausstellung «Exposed» werden zum einen Fotografien mit bekannten Gesichtern aus der glamourösen Welt der Unterhaltung, der Mode und der Kunst gezeigt. Ihre zeitlose Eleganz zeugt von Begehren und Genuss, doch die spürbare Offenheit zwischen dem Fotografen und den Porträtierten wirft auch Fragen nach dem Wesen der Berühmtheit und der Zerbrechlichkeit hinter der Fassade auf. Im krassen Gegensatz dazu steht Adams’ Porträtsammlung «Wounded: The Legacy of War». Sie dokumentiert verletzte britische Soldaten nach ihrer Rückkehr von Auslandseinsätzen in Afghanistan und im Irak in den 2000er-Jahren. Die Bilder sind oft roh und verstörend, manchmal humorvoll und herzerwärmend – eine aufsehenerregende Serie, die sichtbare Narben und unsichtbare Traumata eines Konflikts darstellt. Die Porträts der Obdachlosen erzählen eine ähnliche Geschichte von Hartnäckigkeit trotz – oder gerade wegen – der ständigen Widrigkeiten. Sie fangen die Verkäufer des Magazins «The Big Issue» ein, die auf den Strassen Londons übernachten. Mit Offenheit und Schärfe zeigen die Bilder Charaktere mit widrigen wirtschaftlichen und sozialen Umständen. Indem sie ihre Notlage hervorheben und in jedem Porträt eine kostbare Seele offenbaren, werden die Werke zu Begegnungen, die die Kraft haben, durch Missverständnisse und Vorurteile verursachte Barrieren abzubauen.
Bryan Adams – Entertainer und Fotograf
«Mir ist Bryans fotografische Arbeit erstmals Anfang der 2000er-Jahre aufgefallen», sagt Marco Grob, Artistic Director des IPFO sowie des IPFO Haus der Fotografie. «Ich war beeindruckt von der spielerischen Qualität seiner Bilder und hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass es sich hier um den Musiker Bryan Adams handelt. Später wurden seine Fotografien immer tiefgründiger und ich muss sagen, ich bin heute, über 20 Jahre später, immer noch beeindruckt.» IPFO-Direktor Remo Buess ergänzt: «Die meisten Menschen kennen Bryan Adams als Entertainer auf den grossen Bühnen der Welt. Dass er aber auch zu den besten Fotografen gehört, wissen bislang nur wenige. Wir sind sehr stolz, seine fantastischen Werke im IPFO Haus der Fotografie zeigen zu dürfen.»
International Photo Festival Olten
Das International Photo Festival Olten, kurz IPFO, wurde vom Schweizer Fotografen und Emmy-Award- Gewinner Marco Grob, dem Zürcher Creative Director Charles Blunier, Paul Merki, Christoph Zehnder sowie dem Fotografen Remo Buess ins Leben gerufen. 2021 findet das Festival zum dritten Mal statt und macht Olten erneut für vier Tage zur Hauptstadt der Fotografie in Europa. Anfang 2021 wurde das IPFO Haus der Fotografie eröffnet.