Das Kunstwerk als vagabundierendes Artefakt für den Kunstmarkt – das ist nicht Christian Kathriners Ding. Für den Obwaldner Künstler ist jenes Werk geglückt, das in seinem architektonischen Kontext vollkommen aufgeht. Kathriner hat art-tv.ch Einblick in sein Atelier und sein Schaffen gewährt.
Bildender Künstler Christian Kathriner | Portrait
Werk als Zutat zur Architektur
Wo ein Werk beginnt und wo es aufhört, war in Zeiten gerahmter Ölgemälde noch ziemlich klar. Bei den Arbeiten des Obwaldner Künstlers Christian Kathriner verschwimmen die Grenzen. Seine Werke gehen eine enge Beziehung mit ihrem architektonischen Kontext ein. Das Kunstwerk als «präzise Zutat» zur Architektur ist es, wonach Kathriner strebt. Er sagt, das Werk als «vagabundierendes Artefakt», das im Handel auftaucht und wieder verschwindet, interessiere ihn nicht.
Vom Verschieben der Grenzen
Wo beginnt das Werk, wo hört es auf? Diese Frage ist insbesondere bei der Arbeit «Nova Evropa» auf dem Areal des Winkelriedhauses in Stans nicht einfach zu beantworten. Nebst den sich verschiebenden ästhetischen Grenzen spielt «Nova Evropa» aber auch auf ganz reale Grenzen an. Für diese zurückhaltende und präzise Arbeit erhielt Kathriner 2015 den Unterwaldner Kunstpreis. Rätselhaftigkeit und Mehrdeutigkeit hält der Künstler für «grosse Überlebensstrategien» künstlerischer Werke: Was immer wieder neue Erklärungsansätze erfordert, hat Bestand.