Hidama und Vervloessem veranstalten eine 7-tägige archäologische Performance-Ausgrabung: ein Sinnbild für den unentwegten Optimismus der Menschheit, für die Hoffnung, die zuletzt stirbt, und für das unermüdliche Suchen.
Belluard | The digging project
Das Projekt
Laut Kosi Hidama und Gosie Vervloessem liegen die Wurzeln unserer Einbildungskraft unter der Erde versteckt, in Höhlen und in Löchern, im dunklen Uterus der Erde. Nun laden sie die Besucher des Belluard Festivals ein, gemeinsam mit ihnen danach zu graben. «The digging project» plant damit einen nicht unwesentlichen städtebaulichen Eingriff. Laut Berechnungen eines Freiburger Geologen schafft man pro Tag maximal einen Kubikmeter Aushub. Die Entwicklung der Grabung kann rund um die Uhr vom Publikum beobachtet werden. «The digging project» ist in seiner simplen Form eine radikale Visualisierung dessen, was Suchen, Forschen und Erwarten bedeuten kann.
Die Künstler
Kosi Hidama (geb. 1968 in Japan) ist ausgebildeter Tänzer und kam 1993 nach Brüssel, wo er mit Michèle Anne De Mey, Anne Teresa de Keersmaeker, Grace Ellen Berkey und Jan Lauwers zusammenarbeitete. Von 2000 bis 2004 war er Mitgründer, Choreograph und Tänzer des Kollektivs Amgod. Nach vier gelungenen Produktionen verliess Kosi Amgod, um sich dem Studium der Schnitttechnik zu widmen. Seit 2009 arbeitet Kosi als freischaffender Choreograph für performative Projekte.
Gosie Vervloessem (geb. 1973 in Belgien) lebt und arbeitet in Brüssel. Sie besuchte die Filmschule St. Lukas in Brüssel und ist heute vor allem als Performerin tätig. Unter dem Titel Domestic Science Club experimentiert Gosie mit den physikalischen Gesetzen im Alltag. Sie interessiert sich für Naturphänomene, und in ihrer Arbeit entdeckt man immer wieder Anspielungen auf geologische Phänomene.