Schweizer Design und Architektur sind weltbekannt, doch manche ihrer Vertreter müssen erst noch wiederentdeckt werden. Die diesjährige Sonderausstellung der Reihe der «Protagonisten der Schweizer Wohnkultur» ist dem Aargauer Kurt Thut gewidmet. Sie zeigt während 21 Tagen im Architekturforum Zürich einen Ausschnitt aus dem Schaffen des Designers und Architekten.
Architekturforum Zürich | Kurt Thut | Protagonist der Schweizer Wohnkultur
- Publiziert am 28. November 2017
Schweizer Modernist
Thematische Schwerpunkte der Ausstellung und des Rahmenprogramms aus Abendanlässen und Sonntagsmatinées ist Thuts Wirken, das sich zwischen Möbeln und Architektur bewegte. Aufgezeigt wird seine besondere Schlüsselposition. Er vereinte als Architekt, Designer und Produzent verschiedene Aspekte der Schweizer Wohnkultur der 1950er- bis 1990er-Jahre. Als Architekt wurde Kurt Thut von Mies van der Rohe beeinflusst und entwirft seine ersten Objekte und Häuser nach dessen Entwurfshaltung. Als Gestalter verfolgt er während 47 Jahren einen puristischen und ökologischen Entwurfsansatz. Als Produzent gelingt es ihm, gemäss diesen Prinzipien mit neuen Materialien zu experimentieren. Das Unternehmen Thut Möbel erhält 2009 den Grand Prix Design Schweiz.
Geschichte der Schweizer Wohnkultur
Vor einigen Jahren begannen Joan Billing und Samuel Eberli – die Gründer von Design+Design – damit, verlorene Schätze der Schweizer Designgeschichte zu bergen. Seitdem haben sie verschiedene Archive und Nachlässe von in Vergessenheit geratenen Protagonisten der Schweizer Designkultur erstmalig zusammengetragen, systematisch erforscht und mit sorgfältig aufgearbeiteten Publikationen und Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Schnittstelle zwischen Forschung, Analyse und Vermittlung ermöglicht es, die von Design+Design gewonnenen Ergebnisse nicht nur theoretisch zu präsentieren, sondern in einer breiteren Öffentlichkeit zu diskutieren, Wissenslücken zwischen Fachspezialisten, Institutionen, Designinteressierten und Museen zu schliessen sowie die Vernetzung zu fördern. Inzwischen ist eine Wissensplattform über Design mit einem spannenden und grossen Netzwerk aus Fachspezialisten und die Reihe «Protagonisten der Schweizer Wohnkultur» entstanden. Ziel ist es, die verschiedenen Wissensbestände und Nachlässe zusammenzubringen, nicht nur um das Wissen langfristig zu sichern, sondern auch um das Schweizer Design als Kulturgut und kulturelles Erbe einschätz- und definierbar zu machen. Im Rahmen der Reihe wurden bisher folgende Designer vorgestellt: Hans Eichenberger, Hans Bellmann, Klaus Vogt, Alfred Altherr junior, Werner Max Moser und Jacob Müller.