Ishita Chakraborty ist die Preisträgerin des Manor Kunstpreis 2024, in ihren neuen Werken verknüpft sie ökologische und gesellschaftspolitische Fragen. Charakteristisch für Chakrabortys Kunst ist die Verbindung verschiedener Medien: Installationen, Wandmalerei und Soundarbeiten treten miteinander in einen Dialog. Zeitgleich eröffnet die Gruppenausstellung «Dishcomfort» von NOF4 collective, ihr partizipatives Projekt untersucht Essen als individuellen Erinnerungsraum.
Ambitionierte und engagierte Arbeiten von jungen Kunstschaffenden
Die beiden Sommerausstellungen im Aargauer Kunsthaus legen die Themen zu Tage, die Künstler:innen heute bewegen.
Ishita Chakraborty
Ein Lied in einem seltenen persischen Dialekt, fragile Strassensperren aus Glas und eine raumfüllende Zeichnung zu den Tropen fügen sich zu einem ganzheitlichen Blick auf die aktuelle (Um)Weltlage. Die Werke der Künstlerin und Dichterin Ishita Chakraborty (*1989) thematisieren die Auswirkungen globaler Krisen wie staatliche Repression und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Dabei wählt die Künstlerin ungewöhnliche Materialien für ihre Objekte. Sie unterläuft Erwartungen und eröffnet durch poetische Elemente neue Perspektiven auf Widerstand und Veränderung. Ishita Chakraborty ist Trägerin des Manor Kunstpreises Aarau 2024, der alle zwei Jahre zur Förderung junger Schweizer Kunst vergeben wird. Die Auszeichnung ist der Anlass für diese Einzelausstellung mit Publikation.
Dishcomfort – Eine Ausstellung von NOF4 collective
Essen weckt Erinnerungen, verbindet Menschen und zeigt gesellschaftliche Unterschiede auf. Mit «Dishcomfort» will die Künstler:innengruppe NOF4 collective einen neuen Blick auf dieses Thema werfen. Ihre Ausstellung entstand aus einem offenen Experiment: Eingeladen vom Aargauer Kunsthaus, haben sie – eine Gruppe junger Menschen – gemeinsam eine Ausstellung entwickelt. «Dishcomfort» zeigt Essen als verbindendes Element, als biografischen Bezugspunkt und als gesellschaftliches Statement. Ihre Ausstellung greift Themen der Geschlechtsidentität, der sozialen Ungerechtigkeit und Zugehörigkeit anhand der sozialen Praktiken des Essens auf. Der Comfort Room bietet Platz zum Entspannen, Lesen, Reden und Sein. Ein Rückzugsort mitten im Museum, den die Besucher:innen mitgestalten.
Mit Binia Bill (*1904 – 1988), Teresa Hubbard (*1965) / Alexander Birchler (*1962), Oz Oderbolz (*1988), He Shen (*1992), Francisco Sierra (*1977), Andrea Sommer (*1994), Doris Stauffer (*1934 – 2017) und Annelies Štrba (*1947).
(Textgrundlage: Aargauer Kunsthaus)