Die Ausstellung entlehnt ihren Titel einem Essay aus der gleichnamigen Prosasammlung der Autorin Dodie Bellamy aus dem Jahr 2015. Der Text zelebriert all diejenigen als Hoffnungsträger*innen, die innerhalb eines ruinösen Systems als krank, schwach, ineffizient und damit auch als weniger wert eingestuft werden.
Alte Fabrik Rapperswil | When the Sick Rule the World
Was ist «gesund» und was «krank»? Die Gruppenausstellung in Rapperswil hinterfragt normative Kategorien.
Gruppenausstellung mit Sabian Baumann, Jesse Darling, Demian DinéYazhi‘, Eva Egermann, Magdalena Fischer, Justin Fitzpatrick, Carolyn Lazard, Park McArthur, Annie Sprinkle and Beth Stephens, Patrick Staff, Sunaura Taylor, Romily Alice Walden, What Would an HIV Doula Do? und Triple Canopy, und Constantina Zavitsanos
Abnorm und nicht konform
Die Gruppenausstellung vereint die Praktiken von vierzehn Künstler*innen und einem Kollektiv, die die vorherrschenden Konzepte von Gesundheit, Produktivität und Fähigkeit (eng. ability) destabilisieren. Die Ausstellung entlehnt ihren Titel einem Essay aus der gleichnamigen Prosasammlung der Autorin Dodie Bellamy aus dem Jahr 2015. Inspiriert von Dodie Bellamys prophezeiender Umkehrung eines Systems, das Krankheit konstruiert und kapitalisiert, imaginiert die Ausstellung eine Welt, die von der Perspektive all derjenigen geprägt ist, die als schwach, abnorm und nicht konform behandelt werden.
Machtverhältnisse umkehren
Die eingeladenen Künstler*innen verhandeln so Allianzen in und durch Krankheit, kritische (Selbst-)Pflegearbeit, das Potenzial von Opazität zur Entwicklung neuer Infrastrukturen und visuellen Sprachen jenseits von Repräsentationspolitiken. Sie entwickeln Strategien, die die Zeitwahrnehmung aus der Sicht von Gesundheit und Effizienz verunsichern, sowie neue Formen des Zusammenlebens, in denen nicht mehr regiert werden muss.
«When the Sick Rule the World» ist die erste von vier Ausstellungen im Rahmen des Kurator-Stipendiums 2019/2020 der Stipendiat*innen Fanny Hauser und Viktor Neumann.