In der diesjährigen Diplomausstellung der F+F Schule für Kunst und Design werden die Besucher*innen auf ungewöhnliche und hochpersönliche Entdeckungsreisen mitgenommnem. Die Absolventen der Schule zeigen, wie immobile Bewegung funktioniert. Auffallend ist, wie sich viele Künstler*innen fast programmatisch, oder eher notgedrungen und coronakonform, mit den eigenen Situationen, Geschichten, Interessen und Communities beschäftigen. Oder anders gesagt: mit dem eigenen Selbst.
50 Jahre F+F | Diplomausstellung 2021 | Kunsthalle Zürich
- Publiziert am 18. Mai 2021
18 junge Positionen aus den Bereichen Film, Fotografie, Kunst, Modedesign und Visuelle Gestaltung und ein Online-Archiv zum Jubiläum
F+F-Diplomand*innen 2021
Studiengang Film HF (berufsbegleitend)
Philip Müller (*1994, Deutschland) mit Der Gläubiger
Studiengang Fotografie HF
Tim Brunner (*1995, Therwil BS), mit Ohne Titel
Olivia Ashley Dunn (*1993, Heimiswil BE), mit bist du anders Joshua Geiger (*1997, Zürich ZH), mit Reise entlang der Rhone Antigona Hajdari (*1993, Winterthur ZH), mit Ohne Titel
Studiengang Kunst HF
Cyril Jäggi (*1997, Fulenbach SO), mit Verbindungen
Kira van Eijsden (*1988, Wetzikon ZH), mit NEVERENDING I – VERWEIGERUNG (AT)
Studiengang Modedesign HF
Leonardo Anic (*1999, Vaduz Lichtenstein), mit UNTERE BURG
Randa Grob (*1994, Hemberg SG, mit Velvet Noir
Vladislav Alexander Rüegger (*1994, Rothrist AG), mit the past that makes the future is now Besime Sasivari (*1995, Neuheim ZG), mit Perception Deception
Studiengang Visuelle Gestaltung HF
Yannic Cserhati (*1994, Zürich ZH), mit Farben sind Licht Material ist Stoffe
Kevin Claude Holdener (*1994, Oberiberg SZ), mit Love Letter to Creativity
Jeremy Ruetz (*1995, Küsnacht ZH), mit Jailbreak the Universe
Rika Suzuki Hermle (*1994, Japan), mit Yoni – Der weibliche Körper unter sozialen, kultu- rellen und erotischen Aspekten
Gilles von Matt (*1997, Stans NW), mit Smarture Discover Tomorrow
Jonas Wicki (*1994, Triengen LU), mit hoch hinaus
FacettenreicherKosmos
Die Studierenden haben eine erfreuliche Vielfalt an Formaten, Ausdrucks- und Umsetzungsmöglichkeiten erprobt. Nun werden sie präsentiert: Von traditionellen Fotografien, Skulpturen und Spielfilmen über Videoinstallationen und eine Ausstellung in der Ausstel- lung bis hin zu interaktiven Spielen, Songs und Apps. Das Publikum erlebt eine Reise durch einen facettenreichen Kosmos, in dem Erinnerungen an die Vergangenheit, Reflexionen über die Gegenwart und Zukunftsvisionen aufeinandertreffen.
Die offene Kunst- und Gestaltungsschule. – 50 Jahre F+F – 1971–2021
Die F+F entstand 1971 aus der Abspaltung der Kunstklasse Form & Farbe von der damaligen Kunstgewerbeschule Zürich. Die beiden «F» beziehen sich auf das bis heute an der F+F gelehrte Fach Form & Farbe – die Grundelemente jeder visuellen Kommunikation. Gegründet als F+F Schule für experimentelle Gestaltung stand für die Gründergeneration die Entwicklung einer unabhängigen und zeitgemässen Kunstausbildung im Zentrum. Gleichzeitig wurde mit der «Abendschule» schon früh ein Kursprogramm etabliert, das offen für alle war. Der einjährige gestalterische Vorkurs wurde ebenfalls in den Anfangsjahren aufgebaut und er ist heute der zweitälteste Vorkurs der Schweiz, der sich durch ein präzises und dichtes Curriculum auszeichnet. In den letzten Jahrzehnten wurde das Ausbildungsangebot in Richtung Gestaltung kontinuierlich ausgebaut: inzwischen ist die F+F die grösste Schule mit HF-Studiengängen der Schweiz. An der F+F begegnen sich alle, die sich mit Leidenschaft dem Gestalten in Theorie und Praxis oder der Vermittlung von Kunst und Design verschrieben haben. Für eine Ausbildung an der Schule braucht es keine Matura und es werden keine ECTS-Punkte gesammelt. Ein offener und praxisnaher Austausch in den Ausbildungen und Kursen prägt das Klima an der F+F: Der Unterricht findet in kleinen Klassen statt, unterrichtet wird von Persönlichkeiten aus der Praxis.
Online-Archiv
Im Projekt F+F 1971 wird eine online Archiv-Ausstellung realisiert. Bildmaterial, Texte, Filme und Tondokumente zur Geschichte der F+F, jetzt in verschiedenen öffentlichen und privaten Archiven verteilt, werden digitalisiert und in Zusammenarbeit mit Zeitzeug*innen beschrieben und zugänglich gemacht. Alle Besuchenden sind eingeladen, die Dokumente zu kommentieren und die Beschreibungen zu ergänzen – ein Crowdsourcing mit allen Ehemaligen der F+F.