Walter Steiner ist eine Legende. Bekannt geworden ist er als der schnitzende Skiflieger und als fliegende Holzbildhauer. Nun zeigt er erstmals öffentlich im Toggenburg Skulpturen wie auch Fotos und Dokumente aus seinem privatem Archiv.
4x4 Kultur im Wartsaal, Bahnhof Lichtensteig | Walter Steiner - Ein Stück weit Pionier
Skispringer und Holzbildhauer
Als Skispringer hat Walter Steiner in den 1970er-Jahren mehrfach Gold- und Silbermedaillen gewonnen. Parallel dazu und über seine Karriere als Skispringer und -flieger hinaus engagierte er sich für die Entwicklungen im Schanzenbau, und bis heute setzt er sich für Verbesserungen im Spitzensport ein, die dem Menschen statt dem Spektakel dienen. Von Beruf Holzschnitzer – ausgebildet im Bildhaueratelier von Johann Ulrich Steiger in Flawil – interessiert er sich immer auch für ästhetische und meditative Prozesse sowie unsere Beziehungen zur Natur und Technik.
Mit dem Film erst recht berühmt geworden
Mit dem Film «Die grosse Ekstase des Bildschnitzers Steiner» (1974) von Regisseur Werner Herzog hat sich der 1951 geborene Wildhauser definitiv in die kollektive Erinnerung eingeschrieben und ist zur Kultfigur weit über die Sparte Sport hinaus geworden. Seit 1990 lebt Walter Steiner nach Jahren in Deutschland und den USA im schwedischen Falun, wo er bis vor kurzem als Restaurator gearbeitet hat. Nun ist er für acht Wochen zurück im Toggenburg: mit einer Ausstellung im ehemaligen Wartsaal in Lichtensteig, zwischen den Gleisen, die hier auseinanderdriften oder sich zur vorübergehenden gemeinsamen Weiterfahrt treffen – je nach Blickrichtung. Im Zentrum von «Walter Steiner – Ein Stück weit Pionier» stehen Fragen nach dem Traum vom Fliegen, dem Zwang zu Siegen und dem, was uns weiterbringen könnte.
Kulturraum S4
Die Ausstellung ist die zweite Station der losen Reihe Kulturraum S4. Diese möchte dem kulturellen Erbe rund um den Säntis im Dialog mit zeitgenössischem Kunstschaffen verstärkt Ausmerksamkeit, im besten Fall überraschende und neuartige Sichtbarkeit geben.