Die Regisseurin Sabine Gisiger, der Chefdiplomat Cornelio Sommaruga und der Schauspieler Anatole Taubman vergeben den «Prix de Soleure» der 52. Solothurner Filmtage. Der Preis ist mit 60’000 Schweizer Franken die höchstdotierte Filmauszeichnung der Schweiz.
Solothurner Filmtage 2017 | Jury bekannt
- Publiziert am 24. November 2016
Sabine Gisiger (1959) studiert in Zürich und Pisa Geschichte und arbeitet nach ihrer Doktorarbeit als Reporterin für das Schweizer Fernsehen. Ab 1990 realisiert sie erste Dokumentarfilme in unabhängiger Produktion. Für «Do it» (2000) werden Gisiger und ihr Ko-Regisseur Marcel Zwingli mit dem Schweizer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Es folgen «Gambit», «Guru» und «Yalom‘s Cure» und mit ihnen weitere Nominationen für den Schweizer Filmpreis und internationaler Erfolg. 2015 rangiert Sabine Gisiger mit «Yalom‘s Cure» und «Dürrenmatt. Eine Liebesgeschichte» gleich mit zwei Filmen unter den Favoriten des Schweizer Kinopublikums. Seit 2002 unterrichtet sie als Dozentin für Dokumentarfilm an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Derzeit arbeitet Sabine Gisiger an ihrem neuen Film «Willkommen in der Schweiz», der 2017 im Kino startet.
Cornelio Sommaruga, 1932 als Tessiner in Rom geboren, schlägt nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Zürich und Paris die diplomatische Laufbahn ein. In seiner Karriere verantwortet er u.a. die Schweizer Vertretung bei der Europäischen Freihandelsassoziation EFTA, bei der Welthandelskonferenz UNCTAD, der Wirtschafts-Kommission für Europa der Vereinten Nationen UN-ECE und dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen GATT. Bevor Sommaruga 1987 das Präsidium des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK übernimmt, wirkt er als Staatssekretär für Aussenwirtschaft. Nach dem IKRK engagiert sich Sommaruga weiter für humanitäre Organisationen, er präsidierte etwa das Internationale Zentrum für humanitäre Minenräumung GICHD in Genf und die Initiativen der Veränderung in Caux. Neben seinem Doktortitel in Jurisprudenz der Universität Zürich wurden Cornelio Sommaruga acht Ehrendoktortitel verliehen.
Anatole Taubman (1970) gehört zu den international erfolgreichsten Schweizer Schauspielern. Von 1992 bis 1994 studiert er an der renommierten New Yorker Schauspielschule Circle in the Square. Seither war er in mehr als 90 Kino- und Fernsehproduktionen in Haupt- und Nebenrollen zu sehen. Einem breiten Publikum bekannt wird er u. a. durch «James Bond – A Quantum of Solace» (Marc Forster, 2008), «Coco Chanel & Igor Stravinsky» (Jan Kounen, 2009), «Die Päpstin» (Sönke Wortmann, 2009), «The Fifth Estate – Inside Wikileaks» (Bill Gordon, 2013), durch Ken Foletts Emmy-nominierte Miniserie «The Pillars of the Earth» (Sergio Mimica-Gezzan, 2010) oder durch die TV-Serie «Versailles» (Jalil Lespert u.a., 2015). Er etabliert sich auch in Schweizer Filmen als Charakterdarsteller, u.a. in «Mein Name ist Bach» (Dominique de Rivaz, 2003), «Akte Grüninger» (Alain Gsponer, 2014) und «Der Kreis» (Stefan Haupt, 2014). Taubman, 2008 mit dem «Prix Walo» in der Kategorie «Bester Schauspieler» ausgezeichnet, ist UNICEF Schweiz Spokesperson und BBC WorldWideTrust GoodWill Ambassador.