Der international renommierte kambodschanische Regisseur, der sich in seinen cineastischen Arbeiten eindrucksvoll mit den Traumata und der langsamen gesellschaftlichen Genesung seines Landes auseinandersetzt, übernimmt in diesem Jahr das Amt des Jurypräsidenten im Concorso Internazionale. In dieser Funktion wird er den Auswahlprozess leiten, der beim 78. Locarno Film Festival im August über die Vergabe des Pardo d’Oro, des Goldenen Leoparden, entscheidet.
Rithy Panh ist Jurypräsident des 78. Locarno Film Festivals
- Publiziert am 15. Mai 2025
«Das Kino bietet die Möglichkeit, neue Perspektiven, Kulturen und Geschichten zu entdecken. Wenn wir bereit sind, uns darauf einzulassen, belohnt uns das Kino mit seiner Schönheit. Es kann Geschichte bewahren, Denkweisen hinterfragen und sowohl Raum für Reflexion als auch für Eskapismus schaffen. Ich bin überzeugt, dass die Vielfalt an Blickwinkeln und Erzählformen unser Weltverständnis bereichert. Als Jurypräsident möchte ich Filme hervorheben, die genau diesen Facettenreichtum feiern und einzigartige Perspektiven eröffnen.» Rithy Panh, Jurypräsidnent 78. Locarno Film Festival
Mutig und konsequent
Rithy Panh ist weltweit anerkannt für seine filmischen Auseinandersetzungen mit der kambodschanischen Geschichte während und nach der Schreckensherrschaft der Roten Khmer. Er gilt als einer der mutigsten und konsequentesten Verteidiger künstlerischer Freiheit in der heutigen Filmszene sowie als unermüdlicher Verfechter der historischen Wahrheit. Seine Spielfilme, seit 1994 weltweit gefeiert, geben jenen eine Stimme, deren Leben durch staatliche Gewalt auf grausame Weise zerstört wurde. Sein jüngster Film, MEETING WITH POL POT (2024) mit Irène Jacob und Grégoire Colin in den Hauptrollen, feierte im vergangenen Jahr seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.