Die Zürcher Festspiele im ehemaligen Trendlokal Saint Germain an der Bahnhofstrasse: Wo einst wild durchgefeiert wurde, wird wild Theater gemacht!
Zürcher Festspiele 2011 | Die Nackten kleiden
Liebe, Verrat, versuchter Suizid
Über Nacht gelangt das tragische Schicksal von Ersilia an die Öffentlichkeit. Der stadtbekannte Schriftsteller Ludovico Nota nimmt sie bei sich auf, und ihre melodramatische Geschichte soll das Ausgangsmaterial seines neuen Romans bilden. Aber natürlich kommt alles anders: Während Ludovico seiner jungen Muse noch zu erklären versucht, dass man eine Geschichte verdichten und verfälschen muss, wenn sie Wirkung haben soll, tauchen nach und nach die Protagonisten aus Ersilias Erzählung bei ihm auf und widerlegen in immer neuen Varianten die vermeintliche Wahrheit. Keine Figur des Stückes ist, was sie zu sein vorgibt. Alle Figuren haben die Realität zu ihren Gunsten umgelogen. Alle versuchen vergeblich, ihre Blösse, ihre «Nacktheit» mit Illusionen zu bedecken und kratzen von diesem Melodram Schicht für Schicht ab.