Regisseurin Gunhild Hamer gelingt mit Wasserzeichen eine bemerkenswerte Inszenierung über die sonderbare, aber sinnliche Welt eines Wassermenschen, der immer wieder neue Nischen suchen muss, um an der Trockenheit des Normalen nicht zu Grunde zu gehen.
Tuchlaube Aarau | Das Wasserzeichen
Ende der dreissiger Jahre wird ein Junge geboren, der an seinem Hals eine kiemenartige Öffnung hat. Moses ist mehr Wassermensch als Luftmensch und wächst deshalb am Altenbach auf. Er bleibt ein Sonderling und Aussenseiter. Doch regelmässig fühlt er sich von wesensverwandten Frauen angezogen, mit denen er sich im Wasser auf sinnlich erotische Abenteuer einlässt. Das wird ihm eines Tages zum Verhängnis.
Clo Bisaz, als Moses Binswanger, gibt dem Originaltext von Hansjörg Schneider viel Gewicht und führt uns mit den eigenwilligen Erzählungen in die sonderbare Welt des Wassermenschen. Desirée Senn verkörpert am Cello die Frauen, denen Moses begegnet. Sie nimmt in der Musik das Element des Wassers auf – mit Tönen wie Tropfen, wellenartigen Bogenbewegungen oder fliessenden Melodien.
Das Theater Tuchlaube veranstaltet zusammen mit dem ThiK Theater im Kornhaus Baden vom 29. April bis am 10. Mai 2009 eine Hansjörg Schneider Programmreihe. Neben dem Stück «Das Wasserzeichen» wir auch «Ruchholz», ein Theater mit Sagen aus dem Aargau, gespielt.