Eine wahre Begebenheit, eine Migrationsgeschichte, ein alter Hof in Islikon, ein klappriger Fiat, Musiker aus Süditalien, ein archaisches Ritual, ein schwarzer Kuss. Michele ist ein Stagionale und seine Geschichte um Liebe und Arbeit bringt ihn endlich zum Tanzen. Eine Freilichtaufführung der Theaterwerkstatt Gleis 5.
Theaterwerkstatt Gleis 5 - Greuterhof Islikon | «Der Schwarze Kuss»
Eine Geschichte über Heimat, Herkunft und Multikulturalität. Kammertheater unter freiem Himmel.
Am Ort des Geschehens
Ihre mittlerweile siebte Sommertheaterproduktion hat die Theaterwerkstatt Gleis 5 in der ehemaligen Färberei Greuterhof in Islikon angesiedelt. Hier wohnten in den 60er und 70er Jahren die Stagionali, die Saisonniers. Von hier aus entstanden viele Geschichten, hier begannen und endeten viele Hoffnungen. Eine solche Storia wird in «Der Schwarze Kuss» hautnah erzählt, ein Stück Schweizer Geschichte wird zum Leben erweckt. Entstanden ist das Stück nach einer Idee von Giuseppe Spina und Noce Noseda, Mitbegründer der Theaterwerkstatt Gleis 5.
Eine magische Migrationsgeschichte
Im Jahre 1959 wird Michele di Nardó in einem kleinen Dorf in Apulien angeblich von der Tarantel gebissen. Aber die herbeigerufenen Musiker schaffen es nicht Michele zum Tanzen zu bringen und somit von seinem Leiden zu erlösen. Michele wandert in die Schweiz aus und findet Arbeit in Islikon. Am Vorabend seiner Hochzeit mit einer Schweizerin holt ihn seine Geschichte und Vergangenheit ein. Seine ganze Verwandtschaft ist aus dem Süden angereist. Seine italienische Herkunft und seine Schweizer Gegenwart stehen im Widerspruch. Wurde Michele damals wirklich von der Tarantel gebissen? Michele wird klar, dass er nicht mehr weiss, wer er ist. Seine Vergangenhait holt ihn ein. Die taube Spinne in ihm erwacht und hört nun die Musik. Diesmal wird Michele tanzen.