Regisseur Krzysztof Minkowski bringt mit seiner Inszenierung des Psychodramas «Hexenjagd» von Arthur Miller eine packende Geschichte auf die Bühne. Das Stück beruht auf wahren Begebenheiten.
Theater St.Gallen | Hexenjagd
Bund mit dem Teufel
In Salem ist der Teufel los. Pastor Parris ertappt nachts mehrere Mädchen seiner puritanischen Gemeinde bei mysteriösen Tänzen. Am nächsten Morgen ist eine halbtot, eine Zweite verstummt, die Dritte isst und trinkt nicht mehr. Was ist geschehen? Angst, religiöser Eifer und Aberglaube führen schnell zur folgenschweren Erklärung der Dorfbewohner: Die Kinder müssen vom Teufel besessen sein. Als eines der Mädchen, den wahren Grund der Tänze verheimlichend, von Geisterbeschwörung spricht, kommt es zu einer fatalen Kettenreaktion. Alle Mädchen geben ihren Bund mit dem Teufel zu, immer mehr Frauen werden im Dorf der Hexerei bezichtigt – doch nur wer gesteht, entgeht dem Galgen.
Packendes Psychodrama
«Hexenjagd» ist ein beängstigend packendes Psychodrama des amerikanischen Schriftstellers Arthur Miller (1915–2005) über Fanatismus und gesellschaftliche Indoktrinierung, erzählt nach einer wahren Begebenheit. Das Stück hat an Aktualität nichts eingebüsst: «Den Menschen ist es immer noch unmöglich, ein soziales Miteinander ohne Unterdrückung aufzubauen, und das Gleichgewicht zwischen Ordnung und Freiheit muss immer noch erst erstellt werden», bemerkte Arthur Miller zu seinem Schauspiel.