Das Theater St.Gallen bringt «Die Plantage» von David Gieselmann auf die Bühne. Eine witzige Komödie über die Generation X.
Theater St.Gallen | Die Plantage
«Die Ideale, ja, ja, die Ideale… – Was macht der Joint?»
Die Spassgesellschaft frisst ihre Kinder! Irgendwann in den Neunzigern hatte Lucie, die mittlerweile auf die Vierzig zurauscht, ihren ersten und einzigen Dancefloor-Hit. Von dem Geld kaufte sie dann einen leerstehenden Hof auf dem Land, aus der Hausbesetzerin wurde eine Hausbesitzerin. Während Lucie noch immer um die Welt tourt, Platten auflegt und ihren einzigen Hit spielt, bauen ihre Mitbewohner im großen Stil Haschisch an. Die Plantage floriert, Gras ist in der Szene nach wie vor gefragt, und angenehmerweise bleibt ja auch genug für den Eigenkonsum der Kommune übrig.
Doch nach und nach schleichen sich Misstöne in das entspannte Miteinander, und in Wirklichkeit ist schon lange nichts mehr wie es früher einmal war. Die Landschaft verkommt zusehends, fast alle haben die ranzigen Pommes von Simons Imbissbude satt, und die kollektiven basisdemokratischen Debatten kreisen um so wesentliche Dinge wie den Kaffeemaschinenkauf und den Ladaleihplan. Zu allem Überfluss hat auch noch Joachim die guten alten Kifferideale verraten und klammheimlich Millionen in der Computerbranche verdient. Doch erst als Lucie vollkommen bankrott von ihrer endgültig letzten DJ-Tour zurückkehrt, wird klar, dass das Biotop der Kommune in ernsthafter Gefahr schwebt: Lucie ist bankrott, die Plantage muss verkauft werden.