Ein klassisches Kriegsdrama kann auch aktuell und mit Feinheiten inszeniert sein, dies beweist die aktuelle Inszenierung des Theaters St. Gallen.
Theater SG | Prinz Friedrich von Homburg
In der Nacht vor der Schlacht von Fehrbellin schlafwandelt der vom Krieg erschöpfte Prinz Friedrich von Homburg, General des Kurfürsten von Brandenburg, im Schlossgarten. Hier begegnet er Natalie, der Nichte des Kurfürsten, der er seine Liebe gesteht. Unsicher, ob es sich um einen Traum gehandelt hat oder nicht, erscheint der Prinz am nächsten Tag zur Kriegsbesprechung.
Kaum gelingt es ihm den strategischen Anleitungen des Feldmarschalls zu folgen. In der Schlacht schliesslich handelt Homburg tatsächlich entgegen dem Befehl mit dem Angriff zu warten, und ergreift im richtigen Moment die Initiative. Doch die Freude über den errungenen Sieg ist kurz: Wer gegen einen Befehl verstösst, muss mit dem Tode bestraft werden. Obwohl Homburg gefangen genommen wird, glaubt er fest an die Gnade des Kurfürsten. Der Ernst der Lage wird ihm erst beim Anblick eines offenen
Grabes bewusst. Natalie fleht den Kurfürsten an, den geliebten Prinzen zu amnestieren. Auch mehrere Offiziere haben sich zusammengetan, um beim Kurfürsten die Begnadigung des Prinzen zu erwirken. Dann aber fällt Homburg angesichts des nahenden Todes seine eigene Gewissensentscheidung und bekennt sich schuldig!