Das Theater St.Gallen bringt Buddenbrooks von Thomas Mann auf die Bühne, ein Klassiker, der auch heute nichts an Aktualität eingebüsst hat.
Theater SG | Buddenbrooks
Bis ins 16. Jahrhundert lässt sich der Stammbaum der Familie Buddenbrook zurückverfolgen. Streben nach Erfolg und Annerkennung, sowie ökonomisches Denken beherrschen Privat- und Berufsleben. Und so wachsen die jüngsten Geschwister dieser Händlerdynastie, Thomas, Christian und Antonia, in dem Bewusstsein auf, dass die Herkunft das Leben entscheidend mitbestimmt. Der Konsul Jean Buddenbrook, Firmen- und Familienoberhaupt, verheiratet seine Tochter Antonia mit Grünlich, der eine rentable Partie zu sein scheint. Thomas, der älteste Sohn, lernt von Kindesbeinen an, dass das Wohl der Familie untrennbar mit dem Erfolg des Unternehmens verknüpft ist. Nur dem jüngeren Bruder Christian will die Eingliederung in das stark reglementierte Familienleben nicht so recht gelingen. Als Thomas nach dem Tod des Vaters die Firma übernimmt, versucht er, der sich zusehends verschlechternden Wirtschaftslage mit Ehrgeiz und Disziplin zu begegnen. Für seinen jüngeren Bruder fehlt ihm jedes Verständnis und so wird der Brüderzwist zur Zerreissprobe des jahrhundertealten
Familienzusammenhalts.
Die Buddenbrooks ist ein Schlüsselroman des vorangegangenen Jahrhunderts, für den sein Autor Thomas Mann 1929 den Literaturnobelpreis erhielt. Der Autor und Dramaturg des Hamburger Thalia Theaters John von Düffel verdichtete den Stoff über den Abstieg einer Kaufmannsfamilie, der sinnbildlich für den Niedergang des Grossbürgertums am Ende des 19. Jahrhunderts steht, zu einer Bühnenfassung, die dem Verlust der Werte in unserer heutigen, vom Kapital regierten Gesellschaft, Rechnung trägt.