Das Theater St. Gallen bringt mit “Bibi Balù” ein Stück Schweizer Musicalgeschichte auf die Bühne – ein charmantes Gaunerstück, das nichts an Aktualität eingebüsst hat.
Theater SG | Bibi Balù
Bibi Balù feierte in der Spielzeit 1964/65 am Zürcher Hechtplatztheater die erfolgreiche Uraufführung. In über 300 Vorstellungen konnte das Publikum Ruedi Walter, Ines Torelli, Jörg Schneider, Paul Bühlmann, Margrit Rainer und Eduard Huber auf der Bühne erleben.
Die Geschichte der Bibi Balù basiert auf einer wahren Begebenheit.
Eine Studentin aus Afrika war in Geldnot geraten und die Zürcher Woche hat zu einer Spendenaktion aufgerufen. Nachdem eine ansehnliche Summe gesammelt war, protestierte der Vater der Studentin und verbat sich jegliche Almosen. Das Geld konnte für einen anderen guten Zweck verwendet werden. Die beiden Autoren haben diese Begebenheit zu einem Gauner-Musical umgeschrieben. Ein cleveres Duo sammelt zu Gunsten des Mädchens Bibi, das von der pazifischen Insel Balù stammt, Geld und erhofft sich so selbst einen reichen Geldsegen. Dabei fehlt es den Gaunern weder an Raffinesse noch an eigenwilliger Fantasie, um an ihr Ziel zu gelangen.
Bibi Balù ist ein Stück Schweizer Musicalgeschichte. Und wer wäre
besser dafür geeignet, Schweizer Bühnengeschichte wieder aufleben zu lassen, als Christoph Marti und Tobias Bonn, die beide seit Jahrzehnten zur erfolgreichen Deutschschweizer Comedyformation «Die Geschwister Pfister» gehören. «Die Geschwister Pfister» werden musikalisch unterstützt von Johannes Roloff und bekamen schon etliche Auszeichnungen. Darunter findet sich der Berliner Kritikerpreis, der Salzburger Stier (der Kabarettpreis des
deutschsprachigen Raums) und Prix Walo (der Schweizer Oscar). Seit Anfang der 90er-Jahre spielen und singen sie sich in schrägen, schrillen und komischen Programmen in die Herzen des Publikums. Würde der Schlachtruf der Schweizer Fussballfans auch für das Theater gelten, könnte man an dieser Stelle getrost rufen: Hopp Schwiiz – Hopp San Galle – Hopp Bibi!!!