Frisch verliebt zu sein, müsste eigentlich Glücksgefühle auslösen – nicht aber bei Dido, der Königin von Karthago. Ihre Zuneigung zu Aeneas stürzt die Herrscherin in tiefes Trübsal. Auch nachdem sie überzeugt wurde, dass Aeneas ihre Gefühle erwidert, sieht Dido die Beziehung von dunklen Mächten bedroht. Die Befürchtungen bewahren sich tatsächlich und die Liebesgeschichte wendet sich zum tödlichen Drama.
Theater Orchester Biel Solothurn | Dido and Aeneas
Eine unmögliche Liebe. Anna Drescher inszeniert Purcells Barockoper aus der Perspektive der Sterbenden.
1688/89 Uraufgeführt
Henry Purcells erstes Bühnenwerk «Dido and Aeneas» nimmt in der britischen Musikgeschichte eine Sonderstellung ein. Während im puritanischen England «Semi Operas» mit gesprochenen Dialogen dominieren, wagte sich Purcell an eine durchkomponierte Oper und verzichtete zu Gunsten wahrhaftig menschlicher Gefühle auf die Verwendung allegorischer Figuren. Der Erfolg von «Dido und Aeneas» belohnte Purcells Innovationsmut: Die Oper legte den Grundstein für Purcells Ruhm als «einzig wahrer» britischer Opern-Komponist, der erst drei Jahrhunderte später in Britten einen würdigen Nachfolger finden sollte.
Nach ihrer vielschichtigen und klugen Inszenierung von «Weisse Rose» kehrt Anna Drescher zu TOBS zurück. Am Dirigentenpult steht erstmals Andreas Reize, seines Zeichens Leiter der Singknaben der St. Ursenkathedrale Solothurn und ausgewiesener Barockspezialist. «Sein Dirigat muss den Vergleich mit namhaften Barockorchestern nicht scheuen.»