Eine abwechslungsreiche, farbenfrohe und nicht nur musikalisch gelungene Inszenierung der beliebten barocken Themen im Theater Basel.
Theater Basel | Orlando Furioso
Unglückliche Liebe kann rasend machen. Einer der wohl bekanntesten rasenden Liebenden ist Orlando, der rasende Roland, aus dem Epos von Ariost. Eine Variante des Stoffes zeigt Antonio Vivaldi in seinem «Orlando furioso» aus dem Jahr 1727, seiner zugleich bedeutendsten Oper.
Orlando liebt Angelika. Doch die liebt Medoro, der sie wiederliebt. Auf der Flucht vor Orlandos Nachstellungen verliert sich das Paar aus den Augen. Angelika bittet die Zauberin Alcina um Hilfe. Diese verspricht, die beiden Liebenden wieder zusammen zu bringen. Orlando trifft auf Alcinas Insel ein. Er will deren Zaubermacht brechen, indem er ihr die Urne des Magiers Merlin entwendet. Dann, so eine Prophezeiung, wird er Glück in der Liebe haben. Der Kampf um erfüllte Liebe beginnt. Doch Alcina greift mit ihren Zaubermächten immer wieder ein, lenkt und verwirrt die Gefühle von immer mehr Beteiligten. Als Orlando von Angelika in einer verzauberten Felsengrotte gefangen gesetzt wird, er sich aber befreien kann und von der Hochzeit Angelikas mit Medoro erfährt, wird er wahnsinnig. In völliger Verwirrung sieht er sich plötzlich der Statue Merlins gegenüber, die er aber für Angelika hält. Als Orlando sich den Besitz der Statue erkämpft, erlischt die Zaubermacht Alcinas. Die Klarheit kehrt zurück. Auch Orlando wird von seinem Wahn erlöst. Er versteht nun: Glück in der Liebe hat nur, wer vom Liebeswahn geheilt ist.
Dirigent Andrea Marcon wird nach seinem grossen Erfolg mit Monteverdis «L’Orfeo» diese Produktion musikalisch leiten. Regie führt der Australier Barrie Kosky, der u.a. den viel besprochenen «L’Orfeo» mit René Jacobs bei den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik inszenierte sowie «Le Grand macabre» und «Iphigenie auf Tauris» an der Komischen Oper Berlin.