Berührende Lamenti und expressive Lautenlieder treffen auf emotionsgeladene Bewegungsabläufe und poetische Theaterbilder, welche die Melancholie und Vergänglichkeit unserer medialen Welt physisch spürbar werden lassen.
Theater Basel | Melancholia
Unablässiges Funktionieren und Glücklichsein
In Zeiten von Dowlands «Time stands still» und den Madrigalen Monteverdis galten das Grübeln und Leiden auch als Quelle von Kreativität und Genialität. Heute wird Melancholie oft als Problem angesehen, als eine Dysfunktion in einer Gesellschaft, die unablässiges Funktionieren und Glücklichsein erwartet. Aber gehört Melancholie nicht zum Menschsein dazu und ist als Moment des Innehaltens gerade in unserer schnelllebigen Zeit notwendig? Und kann Melancholie nicht anders als die Depression auch zu produktivem Handeln, zum Erträumen einer neuen Utopie führen?
Melancholiebegriff der Renaissance
Gemeinsam mit Jugendlichen vom jungen theater basel sowie den Sänger_innen und Musiker_innen vom La Cetra Barockorchester sucht das Regieteam Sebastian Nübling und Ives Thuwis nach Antworten auf diese Fragen und stellt sie dem Melancholiebegriff der Renaissance gegenüber. «Melancholia» ist zum Holland Festival 2016 eingeladen. Die beiden Gastspiele im Rahmen des Festivals finden am 14. und 15. Juni 2016 im Muziekgebouw Amsterdam statt.