Eine Bar im Irgendwo, fünf Menschen im Nirgendwo. Kommt Isoldes Abendbrot nach Isoldes Tod? Ein intimer Liederabend mit einer grossartigen Anne Sofie von Otter. Christoph Marthaler ist am Werk.
Theater Basel | Isoldes Abendbrot | Christoph Marthaler
Und ich bin weg
Kaum ein Tagtraum dürfte häufiger und heimlicher durch die Köpfe der Hellwachen wandern als jener von der Inszenierung des eigenen Verschwindens. Doch die Gravitationskräfte des Bewährten sind stark. Mit aller Kraft zerren sie an den Körpern und Seelen derjenigen, die es erwägen, ganz und gar spurlos die gewohnten Lebensumstände zu verlassen und sich weitab vom Erprobten eine neue Existenz zu erfinden. Und so möchte man auch den Menschen aus Christoph Marthalers neuer Inszenierung nicht wirklich Glauben schenken, wenn sich diese an der Bar eines sonderbaren Privat-Clubs als konsequent Abhandengekommene – mehr noch: als Erleichterte des Neubeginns – begrüssen. Alles steht in Frage. Wann findet Isoldes Abendbrot statt? Vor oder nach Isoldes Tod? Ist denn Isolde überhaupt Isolde?
Lieder und Texte
Das Spiel ist ein extravaganter Liederabend, gespickt mit absurden und abstrusen Sätzen und Texten, in dieser und jener Sprache. Die fünf Akteure – drei Schauspieler aus Christoph Marthalers Ensemble, ein Pianist und Anne Sofie von Otter – bringen unter der Regie von Christoph Marthaler einen einzigartigen Abend auf die Bühne: intim, überraschend, grotesk und mit grossartiger Musik.