Der mit Schönheit und Charme gesegneten Manon Lescaut fliegen die Männerherzen nur so zu. Doch sie möchte auch die Welt für sich, Ansehen, Reichtum…
Theater Basel I Manon
Gott oder Amour fou
Den Plan ihres Vater, seine Tochter auf dem direkten Weg zu Gott zu senden, durchkreuzt Manon früh: Statt wie vorgesehen in das Kloster von Amiens einzutreten, brennt sie durch mit dem Chevalier des Grieux, den sie beim Aussteigen aus der Postkutsche kennen lernt. Es ist eine Liebe auf den ersten Blick, eine amour fou, eine mésalliance.
Sucht und Sehnsucht
Die Gefühle Manons für des Grieux sind aufrichtig, doch fragil, und so bleibt es nicht bei dieser ersten Flucht: teils von den Umständen getrieben, teils von dem Verdacht, es könne anderswo – eventuell mit einem anderen Partner – ein besseres Leben geben, trennt sich Manon von des Grieux. Sie wendet sich der Welt zu, er sich von der Welt ab. Doch beide müssen sich der Frage stellen, ob Reichtum und Vergnügen beziehungsweise Glaube und Gebet ihnen wirklich einen Ersatz bieten können für diese eine Liebe.
Flughafen statt Postkutsche
Nach «Le nozze di Figaro» und «Wozzeck» inszeniert Elmar Goerden am Theater Basel «Manon», einen der Höhepunkte der Opéra lyrique, in einem Flughafen, an einem heutigen Ort zwischen Aufbruch und Ankommen, einer Art Zwischenwelt.