Die Herakles-Trilogie von Armin Petras werfe grundlegende Fragen der Menschheit auf, so der Regisseur Peter Kastenmüller. Er bringt erstmals alle drei Teile über das Prinzip Herakles auf die Bühne.
Theater Basel | Herakles-Trilogie
Herakles Auftreten in einer Geschichte hat immer radikale und nachhaltige Auswirkungen. In „Herakles Tod“ kehrt er siegreich aus dem Krieg nach Hause zurück. Bei seiner Familie aber findet er den Tod. Und nicht nur er. Seine Kriegsbeute, die junge schöne Iole, bedeutet für seine Frau Deianeira keinen Frieden. Ein Familiendesaster: Herakles brennt. Die zweite Geschichte „Alkestis, mon amour“ handelt von einer starken Frau, die Abschied nimmt. Anstelle ihres Mannes Admetos geht sie in den Tod. Einer muss es ja tun, für ihn, für die Kinder, für die blinde Tochter. Nur Herakles, der zufällig vorbeikommt, kann den Tod überwinden und Alkestis wieder zurückbringen. Im dritten Teil sind „Herakles Kinder“ auf der Flucht. Sie suchen Schutz in Athen. Und der Preis für ihr Asyl ist Krieg mit Argos.
Herakles handelt wie es in seiner Macht steht: Unermüdlich kämpft er im Krieg, gegen den Tod und gegen die Ungerechtigkeit. Aber wie begabt ist die Menschheit zum Glück oder wie angemessen ist der Eingriff eines Helden ins Schicksal? – Ist Rettung überhaupt möglich?
Armin Petras, einer der bedeutendsten Gegenwartsdramatiker, hat aus drei antiken Tragödien eine neue Trilogie komponiert. Der Regisseur Peter Kastenmüller hat in der letzten Saison «Berlin Alexanderplatz» inszeniert. Er wurde 1970 in München geboren, studierte Philosophie bei den Jesuitenpatres in München. 1994 gründete er die freie Theatergruppe Particular Order in München, ab 1995 Assistent am Schauspielhaus Leipzig bei Wolfgang Engel.