Graf Öderland ruft zum Ausbruch aus der Gesellschaft. Das pathetisch anmutende Stück von Max Frisch gewinnt im Theater Basel an Lebendigkeit. Mit viel Action, Klamauk und Humor gelingt Simon Solberg eine phantastische Inszenierung.
Theater Basel | Graf Öderland
Ein Staatsanwalt soll gegen einen Mörder Anklage führen. Der Mörder – Kassier in einer Bank – hat «grundlos» den Hauswart mit einer Axt erschlagen. Der Staatsanwalt versteht den Mörder, und verschwindet in der Nacht vor dem Plädoyer der Staatsanwalt plötzlich. Als sagenentsprungener Graf Öderland, der mit der Axt im Koffer «traumleicht» und frei durchs Land zieht, wird der Staatsanwalt zur Ikone eines Aufstandes gegen die Hoffnung, den Aufschub und den Ersatz.
«Wir gehen hinaus in die Welt, / und jedermann fällt, der uns die Wege verstellt, / Graf Öderland kommt mit der Axt in der Hand.» Zu Max Frischs 100. Geburtstag bringt das Theater Basel eine Neuinszenierung von «Öderland» durch Simon Solberg, dessen «raubkopierte» Fassung der «Räuber» bei Presse wie Publikum für Diskussionsstoff sort.