Christof Loy, einer der interessantesten Opernregisseure und ein ausgewiesener Kenner der Werke von Richard Strauss, inszeniert «Daphne». Eine Opern-Rarität!
Theater Basel | Daphne
Psychologische Analyse und Liebesdiskurs
In einen Akt haben Richard Strauss (1864–1948) und sein Librettist Joseph Gregor (1888–1960) den «Daphne»-Mythos gefasst und 1938 uraufgeführt. In einer Zeit gesellschaftlicher und auch persönlicher Krisen und Katastrophen verdichtete der Komponist des «Rosenkavalier» und der «Salome» den Mythos um die Verwandlung der scheuen und begehrten Daphne in einen Lorbeerbaum zu einem rätselhaften Bühnenkunstwerk. In Strauss‘ musikalischer Sprache der Spätromantik verbindet das Werk psychologische Analyse der Titelgestalt mit dem Liebesdiskurs der romantischen Oper und fasst Daphne eindringlich als zutiefst zerrissene Figur, voller Angst vor dem erotischen Begehren und Sehnsucht nach Liebe, Einheit und Erlösung.