Carmen nicht als Oper, sondern als Ballett. Ein ergreifendes Projekt, unter der Federführung von Richard Wherlock, über das schicksalhafte Verhängnis und dem Scheitern der Beziehung zwischen Mann und Frau.
Theater Basel | Carmen
Bizets Oper, basierend auf der Novelle von Prosper Mérimée, hatte 1875 Premiere. Seither gilt sie als eine der meistaufgeführten Musikwerke mit einem Libretto, das wie gemacht für die Bühne ist: Die schöne Zigeunerin Carmen ist eine “Femme fatale”, die sich ihrer erotischen Wirkung auf die Männer bewusst ist und dieses Register je nach dem auch bewusst zieht. Doch nicht alles ist berechenbar. Die Eifersucht unter ihren Rivalen nimmt einen Verlauf, der nicht mehr zu kontrollieren ist.
Ehrbegriff und Machismo im Spanien des 19. Jahrhunderts setzen einem freien Liebesverständnis enge Grenzen. Schliesslich gipfelt das Drama in einem Affekt-Mord – Carmen wird zum Opfer ihres eigenen Tuns. Wherlock, ein Choreograph, der sich mit Intuition und zeitgenössischem Blick den Stoffen der Weltliteratur annähert, interessiert sich einerseits für das erotische Fluidum in “Carmen” und andererseits für das “schicksalshafte” Verhängnis, dem Scheitern der Beziehung zwischen Mann und Frau.