Sie waren das Erfolgstrio der Schweiz: Peter, Sue & Marc. Das Musical «Io senza te» bringt ihre Songs als Publikumsmagnet zurück auf die Bühne: Eine gefreute Sache.
THEATER 11 | IO SENZA TE
arttv Wertung
Die Schweizer TV-Sendung «Voice of Switzerland» lässt zuweilen das Gegenteil befürchten. Aber es gibt sie tatsächlich, die tollen Gesangsstimmen in der Schweiz und diese scheinen gegenwärtig alle auf einer Bühne versammelt zu sein. Die Bühne ist in Zürich, heisst Theater 11 und das Stück dazu «Io senza te». Ein besonderer Hörgenuss ist die Hauptdarstellerin Anja Haeseli. Aber auch alle anderen Sänger und Sängerinnen der Crew lassen die bekannten Lieder von Peter, Sue und Marc – immerhin ein Stück Schweizer Kulturgeschichte – im besten Licht erscheinen. Die regelmässigen Standing Ovations am Schluss der Vorstellung sind Zeuge dafür, dass die Produktion nicht nur eingefleischten Fans des Schweizer Erfolgstrios gefällt, sondern das Publikum auf breiter Front erreicht. Und das, obwohl man sich da und dort ein bisschen mehr Tempo und die eine oder andere Kürzung gut vorstellen könnte.
Das Musical
Kurz vor dem 20. Hochzeitstag kriselt es in der Ehe von Jean-Rémy, dem Besitzer der „Bahamas-Bar“. Das bringt seinen jungen Barmann Gio auf eine Idee: Könnte Jean-Rémy die Ehe vielleicht retten, wenn er seine Lilly mit einer Party überraschen würde – und einer Live-Performance des Songs, der damals ihr gemeinsames Lieblingslied war? Gio kennt auf Anhieb zwar weder „Io senza te“ noch Peter, Sue & Marc. Aber es gelingt ihm, den Sound des Trios mit Sängerin Ky und Komponist Dieter so gut zu kopieren, dass Jean-Rémy die Band engagiert. Der Auftritt an der Überraschungsparty für Lilly hat ungeahnte Folgen: Für Jean-Rémy, weil das Lied in seiner Frau den alten Traum vom gemeinsamen Auswandern weckt, was ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Und für Dieter, Gio und Ky, weil bei ihrer Performance ein Musikproduzent auf sie aufmerksam wird, der ihnen als Cover-Band von „Peter, Sue & Marc“ eine grosse Karriere verspricht. Und so stehen die drei Hobby-Musiker, die sich für einen einzigen Auftritt zusammengetan haben, plötzlich vor einer gemeinsamen Zukunft – und müssen sich ganz grundsätzlichen Fragen stellen: Wollen wir unser Hobby zum Beruf machen? Passen wir als Band überhaupt zusammen? Und wenn ja: Spielen wir die grössten Hits einer fremden Band nach – oder schreiben wir nicht viel lieber unsere eigenen Songs?