Die bewegte Kunst von Tinguely trifft auf die Körperbewegungen der Tänzer unter der Choreografie von Sebastian Matthias. Der Zuschauer wird in die Performance eingebunden. Der Künstler Nino Baumgartner gestaltet mit einem taktischen «maneuver» den Raum um.
Sebastian Matthias | maneuvers – groove space | Museum Tinguely
Groove space
Der Choreograf Sebastian Matthias interessiert sich für die spezifischen Bewegungsformen von Basler BürgerInnen und involviert die ZuschauerInnen in den Probenprozess seines Stückes. Das Museum Tinguely ist ein idealer Ort, um eine solche Begegnung zu ermöglichen, hier trifft die bewegte Kunst auf choreografische Bewegungen von Körpern. An fünf Tagen entwickeln die TänzerInnen (u.a. die Basler Deborah Hofstetter und Kiriakos Hadjiioannou) mit und um Jean Tinguelys Skulptur «Grosse Méta Maxi-Maxi Utopia» einen choreografischen Raum, in dem das Publikum gleichberechtigt den «groove» der Performance mitbestimmen kann. Im Anschluss an diese öffentlichen Probentage werden zwei Aufführungen vor Ort gezeigt.
Maneuvers
Eigens für diese Zusammenarbeit mit dem Museum Tinguely wird der Berner Performancekünstler Nino Baumgartner mit einem taktischen «maneuver» den Raum stetig durchkreuzen und umgestalten. Am prominentesten sind mit schwarzem Tape eingekleidete Stangen, die mit Hilfe der Tanzenden durch den Saal wandern und immer neue Räume entstehen lassen. Diese Stangen und das Publikum dienen den Tänzern zur räumlichen Neuorientierung, zur direkten Begegnung in diesem künstlichen Strassennetz und sogar zu Berührungen. Anfangs eher flüchtig, nimmt der körperliche Kontakt in seiner Unmittelbarkeit stetig zu. Die schwitzenden Körper schmiegen sich an und laden gar zum Tanz ein. Wider die Gewohnheit ist der Akt des Mitmachens hier weder lästig noch aufregend, sondern auf eine subtile Art beglückend.