Am 24. Mai 2019 ist es wieder soweit, dieses Mal im Wallis. Im Théâtre du Crochetan in Monthey geht die Preisverleihung der Schweizer Theaterpreise über die Bühne, wie es schon Tradition ist, in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset. Theaterleute, die mit ihrer Arbeit über Spartengrenzen hinweg tätig sind haben dieses Jahr bei den Preisen abgeräumt. Gleichzeitig, vom 22. bis zum 26. Mai findet das 6. Schweizer Theatertreffen statt und bespielt den ganzen Kulturkanton Wallis.
Schweizer Theaterpreise | Schweizer Theatertreffen 2019
- Publiziert am 8. Mai 2019
Der Schweizer Grand Prix Theater geht nach Genf, an den Performer Yan Duyvendak, einen Theatermann der spartenübergreifend denkt und arbeitet.
Spartenübergreifend
Der wichtigste Preis, der Schweizer Grand Prix Theater/Hans-Reinhart-Ring 2019, geht an den in Genf lebenden Performancekünstler Yan Duyvendak. Die weiteren fünf Theaterpreise erhalten der Regisseur Thom Luz, der Schauspieler und Regisseur François Gremaud mit seiner 2b company, der Bühnenbildner und Theatermacher Dominic Huber, die Schauspielerin Bettina Stucky und die Theatervermittlerin Vania Luraschi, auch sie alles Künstler, die über Spartengrenzen und einschlägige Theaterberufe hinaus in verschiedenen künstlerischen Feldern der darstellenden Künste wirken.
Yan Duyvendak – Schweizer Grand Prix Theater 2019
Yan Duyvendak nutzt bildende und darstellende Ausdrucksweisen, um soziale und kulturelle Phänomene zu erforschen. Angezogen ist er auch von populären Kulturformen wie Computerspielen, Video, Varieté oder Musical. Mit seinen experimentellen Formen, die er in den letzten Jahren vermehrt auch mit anderen Performerinnen und Peformern entwickelt, tourt er schweiz- und weltweit. Yan Duyvendak ist ein Künstlernomade, der in der Performancekunst, im Tanz wie auch im Theater geschätzt wird.
Die Sprache im Zentrum
Das Schweizer Theatertreffen ist eine Werkschau herausragender Stücke aus verschiedenen Sprachregionen der Schweiz. Im Théâtre du Crochetan in Monthey, Théâtre de Valère in Sion, TLH in Sierre und La Poste in Visp sind sieben herausragende Schauspielproduktionen zu sehen. Wie ein roter Faden durch die diesjährige Auswahl zieht sich das Bedürfnis nach Versprachlichung. Von den sieben Theaterstücken, die zur Aufführung kommen, setzt kein einziges auf die Magie der Bilder, um ein Thema zu vertiefen. Alle vertrauen auf die Präsenz der Schauspielerinnen und Schauspieler, das Publikum direkt – und oft ohne Kunstgriffe – zu berühren. In der Schweiz und anderswo scheint die soziale und politische Dringlichkeit nach einem weniger grafischen oder poetischen Theater zu rufen.