Wer «bunburysiert» am besten und warum? Im Wasserschloss Hagenwil gibt Oscar Wilde’s Komödie «Ernst sein ist alles oder Bunbury» darauf eine humorvoll und tiefgründig inszenierte Antwort.
Schlossfestspiele Hagenwil | Bunbury
Komödie mit Tiefgang
Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele? Mit der Inszenierung «Ernst sein ist alles oder Bunbury» nach Oscar Wilde bringen die britischen Gentlemen Algernon und Jack den Schlosshof in Hagenwil ziemlich durcheinander. Auf der Suche nach Abwechslung vom langweiligen Alltag, entflieht Algernon der Stadt und behauptet, auf dem Land seinen kranken aber erfundenen Freund Bunbury zu besuchen. Jack hingegen sucht Zerstreuung in der Stadt. Er gibt vor, dort seinem missratenen Bruder Ernst beistehen zu müssen – und stürzt sich unter diesem Namen ins Nachtleben. Doch wie so oft: Wenn die Liebe ins Spiel kommt, wird es noch ein bisschen komplizierter. Mit ihren neuen Eroberungen Cecily und Gwendolen gerät das Doppelleben der Dandys ganz schon ins Wanken. Zumal der Männername «Ernst» auf die beiden Damen eine besonders erotische Wirkung zu haben scheint… Bleibt die Frage, ob ihre Verehrer Algernon und Jack es wirklich ernst meinen, und wie die äusserst vertrackte Geschichte sich auflöst.
Bunburysieren
Von Bunbury, dem Namen des erfundenen Freundes, leitet sich das Wort bunburysieren ab, mit vielen Bedeutungen, die aber alle einen äusserst freien Umgang mit der Wirklichkeit bezeugen – zum eigenen Vorteil des Bunburyaners üblicherweise.