Die ältere Generation kennt ihn noch als Küchenburschen in der legendären TV-Serie «Motel», die jüngere als Regisseur von «Meschugge» oder «Alles auf Zucker». Jetzt beweist sich Dani Levi als Theaterautor und Theaterregisseur im Schauspielhaus Zürich.
Schauspielhaus Zürich | Schweizer Schönheit
- Publiziert am 17. Februar 2015
Fundamentalistische Komödie
Dani Levy hat als Auftragswerk für das Schauspielhaus Zürich mit «Schweizer Schönheit» eine rabenschwarze, aberwitzige und fundamentalistische Komödie geschrieben, bei der er auch selbst Regie führt. Sie erzählt vom Ausbruch eines kleinen Mannes, der vom angepassten Durchschnittsbürger zum erklärten Feind und Störenfried wird, bis es zum grossen Eklat kommt. Balz Häfeli will aus dem Hamsterrad des Lebens aussteigen, wird vom angepassten unscheinbaren Jasager zum erklärten Unruhestifter und Störfall und bringt die eigene Fassade sowie die seiner Umwelt zum Einstürzen. Die Titelrolle spielt Michael Neuenschwander.
Die Story
Balz Häfelis 50. Geburtstag gehört zu jenen Tagen, die er am liebsten aus dem Kalender streichen würde. Nicht nur, dass dieser Tag noch eintöniger, noch erbärmlicher angefangen hat als es die Tage zuvor schon waren. Nein, an diesem Tag machte es auch noch den Anschein, als habe sich die gesamte Menschheit – mehr noch: das gesamte Universum – gegen ihn verschworen. Zuerst ertappt ihn sein jüngster Sohn Felix bei einer allzu intimen Angelegenheit und ward nicht mehr gesehen, dann will ausgerechnet Dr. Ueli Rohrer, seines Zeichens Bürgermeister aus Wohlstadt, eine Rede auf ihn halten, die an Schamlosigkeit nicht zu überbieten ist, und schliesslich hegt er die Vermutung, dass seine notorisch untreue Frau nicht einmal vor seinem eigenen Vater Halt gemacht hat. Doch dieses denkunwürdige Datum bringt auch die Wende. Balz Häfeli, der Jasager, macht nicht mehr mit. Er wehrt sich. Und bricht aus. Er lässt sein altes Leben hinter sich und fängt noch einmal neu an …