Stefan Pucher inszeniert die Perser von Aischylos wort- und bildgewaltig, Catrin Striebeck erklärt im Interview Hintergründe zur Inszenierung.
Schauspielhaus Zürich | Die Perser
Inhalt: Das Heer des Perserkönigs Dareios wurde im Jahre 490 v. Chr. von den Athenern in der Schlacht bei Marathon besiegt. Zehn Jahre später zieht sein Sohn Xerxes mit einer gewaltigen Flotte von über tausend Schiffen gegen die Griechen, um die Schmach der Niederlage zu rächen. Nur Frauen, Kinder und Greise sind zu Hause geblieben. Von bösen Träumen und Vorahnungen gequält, wartet die persische Königsmutter Atossa auf Nachricht aus dem Kriegsgebiet vor Salamis. Ein Bote ist entkommen. Er berichtet von den unmenschlichen Gräueln der Schlacht. Die persische Flotte wurde in einen Hinterhalt gelockt und von den zahlenmässig weit unterlegenen Griechen vernichtend geschlagen. Nur der junge König Xerxes ist mit einer kleinen Truppe entkommen und auf dem Rückzug. Die zu Hause gebliebenen Greise beschwören mit Klagegesängen den Geist ihres verstorbenen Feldherrn Dareios, der in der Niederlage seines Sohnes die göttliche Bestrafung der Hybris des jungen Herrschers sieht. Xerxes kehrt schwer gezeichnet aus der Schlacht zurück, die meisten Männer sind verloren, das Volk der Perser ist vernichtet. Stefan Pucher, von dem in Zürich bereits die «Orestie» des Aischylos zu sehen war, inszeniert das älteste erhaltene Drama der Weltliteratur, in dem die Folgen eines erbarmungslos geführten Krieges schonungslos seziert werden.
Kritik: Unter der Regie von Stefan Pucher entstand ein starkes, verdichtetes Werk, das einerseits auf den Text setzt und andererseits mit Projektionen und Bildern Assoziationen weckt. Es gelingt gut die Aktualität der Geschichte zu vermitteln, auch wenn einen die Bilderflut und der grandios ausgearbeitete Text zuweilen fast erschlägt. Fazit: Sehenswert