Von Gerechtigkeit, Liebe und Extremismus handelt die Geschichte Albert Camus in der Inszenierung von Werner Düggelin, eine intensive und dichte Auseinandersetzung mit hochaktuellen Themen.
Schauspielhaus Zürich | Die Gerechten
Russland im Jahre 1905. Eine terroristische Kampftruppe, Mitglieder der Partei der Sozialrevolutionäre, plant ein Bombenattentat auf den Grossfürsten Sergej, den Onkel des Zaren, um das zaristische Regime zu erschüttern. Doch Kaljajew, der die Bombe werfen soll, bringt es nicht fertig, als er sieht, dass zwei Kinder mit in der Kutsche sitzen. Alle haben Verständnis für den Grundsatz: Unschuldige dürfen nicht leiden. Nur Stepan, der nach Haft, Folter und Flucht voller Hass ist, würde für die ‹Sache› sogar Kinder opfern. Zwei Tage später gelingt es Kaljajew, den Grossfürsten allein zu töten. Er wird verhaftet, gefoltert und soll seine Freunde verraten mit der Aussicht auf Begnadigung. Doch Kaljajew bleibt seiner Tat treu, auch als die Witwe des Grossfürsten ihn im Gefängnis besucht und ihn zur Reue bekehren möchte: «Nur wenn ich nicht stürbe, wäre ich ein Mörder». Er wird hingerichtet. Als die Kampftruppe davon erfährt, beschliesst Dora, die nächste Bombe zu werfen, um ihrem Geliebten ins Jenseits zu folgen. «O Liebe! Leben! Nein, nicht Leben: Liebe im Tod!»
Der Schweizer Meisterregisseur Werner Düggelin inszeniert das Drama des französischen Dramatikers Albert Camus, der neben Jean-Paul Sartre zu den profiliertesten Vertretern des Existentialismus zählt.