«Doggy Style» ist eine Produktion auf der Schnittstelle von Tanz und Gebärdensprache. Sie ist entstanden aus der Faszination des New Yorker Choreographen Joshua Monten für die Bewegungen und Verhaltensmuster von Hunden.
Roxy Birsfelden | «Doggy Style» von Joshua Monten
Poesie der Bewegung von Hunden
Tanz, Gebärdensprache und die Verhaltensweise von Hunden kommen in dieser Produktion zusammen. Seit langem ist der Choreograph und Tänzer Joshua Monten von Hunden fasziniert. Für «Doggy Style» übersetzt er die Poesie der instinktiven Hundebewegungen auf die menschlichen Körper und Seelen. Ein Kernpunkt dabei – und neu im Zusammenhang mit dem Thema Hund – ist die Gebärdensprache. «Doggy Style» versteht sich als Fortsetzung der bahnbrechenden Verquickung von Gebärdenkommunikation mit Tanztheater, die Joshua Monten 2012 in «About Strange Lands and People» entwickelt hat.
Der Reiz der Gebärdensprache
Für Joshua Monten ist die Gebärdensprache ein ideale Ergänzung des zeitgenössischen Tanzes: «Manche Gebärden werden mit einer Präzision und einer Verknüpfung von Emotionen und Persönlichkeit ausgeführt, über die Bewegungs-Connaisseurs nur staunen können!» – Auch ohne choreographische Manipulationen haben solche Sequenzen ein enormes Ausdruckspotenzial. Erstaunlicherweise hat es bisher kaum Tanzproduktionen gegeben, die eine tiefere Auseinandersetzung mit dieser Bewegungsform suchten.
Für Hörende und Nichthörende
Die Choreographie von «Doggy Style» wird durch einen andauernden Austausch mit Gehörlosen und anderen Gebärdenden entwickelt. Die Aufführungen sind so konzipiert, dass sie für hörende wie nichthörende Zuschauer zugänglich sind. Für die Hörenden wird die Gebärdensprache durch gezielte Wiederholungen immer verständlicher. Für die Gehörlosen werden Teile der Musik durch die Gebärdensprache beschrieben, in anderen Teilen sind die boomenden Beats bis ins Knochenmark spürbar. Diese Struktur führt zu einer erhöhten Aufmerksamkeit, da jeder Zuschauer gezwungen wird, das «eigene Fremde» zu entziffern. Und zu einer vielschichtigen Choreographie voller Spannungsfelder, da Bewegung, Musik, gesprochener Text, Gebärden und Mimik oft auseinanderlaufende Aussagen haben.