Mit Foto-Slideshow – Die Wiederaufnahme des wohl “besten Schweizer Musicals bisher” ist erfreulich. «Heidi, Teil 2» eröffnet neue Einblicke in das Leben der Schweizer Autorin, Johanna Spyri und erzählt die berührende Welt des zweiten Heidiromans «Heidi kann brauchen, was es gelernt hat».
Musical l Heidi Teil 2
Die Geschichte: Inszeniert wird «Heidi – Das Musical, Teil 2» wiederum als Doppelgeschichte, in der Johanna Spyris Lebensrealität die Welt ihrer Romanfiguren prägt und beeinflusst. «Heidi – Das Musical, Teil 2» setzt mit dem Erfolg von Spyris erstem Heidiroman ein. Die Freude darüber währt allerdings nicht lange. Denn der Tod ihres Ehemannes wirft sie aus der Bahn und weckt schmerzhafte Erinnerungen an das Sterben ihres einzigen Kindes Bernhard. Die Arbeit an ihrem zweiten Heidiroman, «Heidi kann brauchen, was es gelernt hat», hilft Johanna, wieder Tritt im Leben zu finden. Aber nicht nur das Schreiben lenkt Johanna in ihren dunklen Stunden ab, auch ihre Freundin Betsy bemüht sich sehr um sie. Sie überredet Johanna dazu, nach Montreux zu reisen und dort die Belle Epoque in der gehobenen Gesellschaft zu geniessen. Hier trifft sie den Schriftsteller Conrad Ferdinand Meyer. Eine Begegnung, die den Beginn tiefer Zuneigung markiert, aber auch infolge unüberwindbarer gesellschaftlicher Schranken, für Johanna Spyri zu einer schmerzlichen Erfahrung wird, an der sie fast zerbricht.
Kritik: Heidi – Teil 2 ist das eigenständigste und beste Schweizer Musical bisher. Musik und Erzählung sind im Vergleich mit dem 1. Teil noch dichter geworden. Es werden nicht einfach Liedtitel aneinandergereiht und mehr oder minder überzeugend zu einer Story verbraten, sondern die Musik unterstützt die Erzählung auf hohem Niveau. Es wird nicht „durchgesungen“, die Liedtitel erhalten dadurch den nötigen Raum ihre Wirkung zu entfalten. Heidi – Teil 2 hebt sich wohltuend von den zuckersüssen, klebrigen und banalen Durchschnittsmusicals ab. Der Walensee und das herrliche Bergpanorama tragen selbstverständlich das ihrige zu einem eindrücklichen Musical-Erlebnis bei. Fazit: Sehr schön!
Felix Schenker, art-tv Chefredaktion
Premierenfotos
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