…UND WER NICHT BLEIBEN KANN, GEHÖRT HALT NIRGENDS HIN oder EINE ARGLOSE BEISETZUNG. Was ein Titel und was eine politische Tirade von Katja Brunner die nichts und niemanden schont.
Luzerner Theater | MAN BLEIBT WO MAN HINGEHÖRT...
Da kommt so einiges zur Sprache
Katja Brunner führt die letzte als Hexe verbrannte Schweizerin Anna Göldi, ein erbostes Heidi, eine verwilderte Autorin und einen sich abschottenden Igel in ein helvetisches Herz der Finsternis. Sprachgewaltig, humorvoll und unverschämt aufrichtig, wie eben nur Katja Brunner schreiben kann, richtet sich diese vielstimmige Tirade gegen Wohlstandslethargie und Doppelmoral, gegen Ausbeutung von Menschen oder Mythen, gegen Abschottung, Ausgrenzung, Ausschaffung, gegen sich selbst und vor allem gegen die Angst, die uns allen in den Knochen sitzt.
Katja Brunner
Die in Luzern wohlbekannte Autorin schont in dieser politischen Fabel niemanden, am wenigsten sich selbst. Und doch ist das Stück ein Appell und ein unbedingtes Bekenntnis zur humanistischen Tradition des Landes. «So will ich nicht mehr Heidi sein / wenn ihr so verfährt, bin ich kein Heidi mehr für euch / ich verabschiede mich / ich kündige / sucht euch ein neues Heidi / sucht euch eine neue, die geradesteht für das, was ihr nie wart.»