Erfrischend wie die jugendlichen MitspielerInnen durch ihren Elan begeistern. Das auf der Grundlage von Sophokles’ Dramentext Antigone entwickelte Stück wird zum Abschluss der Spielzeit auf der Bühne des Luzerner Theaters uraufgeführt.
Luzerner Theater | Don't Bury
Was steht höher: Moral oder Gesetz? Welche Berechtigung hat Rebellion und Widerstand? Wo sind die Grenzen politischer Unterdrückung? Auf welchen Werten fusst eine Gemeinschaft?
Kaum eine andere Figur der griechischen Mythologie hat die Menschen bis heute mehr beschäftigt als die unbeugsame Antigone, welche ihren verstorbenen Bruder, der zum Staatsfeind erklärt wurde, gegen den Befehl dieses Staates gebührend beerdigen möchte und dafür selbst die Todesstrafe in Kauf nimmt.
15 Jugendliche aus Luzern und Umgebung suchen gemeinsam mit Mitgliedern des Schauspielensembles Spuren dieser Geschichte in ihren eigenen Biografien, graben nach Träumen, tauschen Sehnsüchte und fragen nach ihrer und aller Menschen Würde. Vielleicht um festzustellen, dass sich die Welt seit 2500 Jahren in vielen Grundkonflikten doch gleich geblieben ist?
“Der Abend entsteht aus der Gruppe. Das gesamte Spielensemble bildet einen Chor, der mit assoziativen, musikalischen, spielerischen und auf Körperausdruck fokussierten Mitteln den Stoff der ‹Antigone› reflektiert und konterkariert. Antigone, Ismene, Kreon, Teiresias sind einzelne Stimmen unter vielen Stimmen. Werden sie gehört? Welches Gewicht haben sie? Welche Haltungen nehmen wir heute zu Fragen von Moral und Gesellschaft ein, und auf welcher Ebene handeln wir sie ab? Welchen Stellenwert haben Geschichte, Herkunft, Familie, das Schicksal in unserer eigenen, privaten Realität?” (Andreas Herrmann)