Nach einer intensiven Saison kann das Luzerner Kleintheater eine stabile Publikumsbasis vorweisen. Gleichzeitig fällt ein wichtiger Entscheid für die Zukunft des Hauses: Die Planungen für einen zeitgemässen Theaterbetrieb werden am bestehenden Standort Bundesplatz weiterverfolgt. Auch die Inklusionsarbeit und neue Programmreihen entwickeln sich weiter – bei gleichzeitig wachsenden Herausforderungen in der Finanzierung.
Klare Zukunftspläne am Bundesplatz
- Publiziert am 27. November 2025
Das Kleintheater Luzern blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück und optimistisch in die Zukunft.
Kommende Programm-Highlights 2026
Theater
Martina Clavadetscher «Vor aller Augen», Dienstag 6. Januar 2026 | 20 Uhr
Sie haben Berühmtheit erlangt und sind doch zumeist Unbekannte geblieben: Frauen, die grösseren Künstler:innen Modell gestanden haben. Die Schweizer Autorin und Buchpreisträgerin Martina Clavadetscher hat sich auf eine spannende biografische Spurensuche begeben.
Theater
Zell:stoff, «4/5 oder von der Kunst nicht Fahrstuhlmusik zu werden»
Premiere Dienstag, 6. Januar 2026
Dienstag 6. Januar – Mi 28. Januar 2026 | 20 Uhr
Spielort: Südpol Kriens
Was erwartet uns im Alter und was erwarten wir vom Alter? Verschiedene Menschen treffen aufeinander, arbeiten sich an ihren Hoffnungen und Problemen ab und erproben das Alter auf spielerische Weise immer wieder neu.
Live-Podcast | Inklusiv
Islam Alijaj, «Seitenblicke»
Mittwoch, 14. Januar 2026 | 19 Uhr
Islam Alijaj ist Inklusions-Aktivist und Initiator der Inklusions-Initiative. Seit 2023 sitzt er im Nationalrat für die SP. Im Live-Podcast reden wir mit ihm über seinen Weg
vom Sonderschüler zum Nationalrat.
Musik, Viviane Chassot & Jürg
Kienberger, «Atemnoten – Ein Solo zu zweit»
Dienstag, 27. Januar 2026 | 20 Uhr
Am Hackbrett, am Klavier, auf Gläsern, am Aquaphone und am Akkordeon wird musiziert. Mit Schalk und Herz gestalten die preisgekrönte Interpretin der klassischen Musik und der Musikspieler einen leichtfüssigen und unkonventionellen Abend.
Musikkabarett
Christine Schütze, «Also mir wär’ sie zu dünn!», Donnerstag, 29. Januar 2026 | 20 Uhr
Die Klavierkabarettistin Christine Schütze setzt die Pointen so sicher wie die Akkorde. Und verbindet gefühlvolle Musik mit kritischen Texten
Musik
TRËI, «One’s For Sorrow Two’s For Joy»
Montag, 2. Februar | 20 Uhr
Drei Sängerinnen und Musikerinnen öffnen unser Herz für die kulturelle Vielfalt Europas. Mit ihrem Gesang ehren sie Klagefrauen, Hebammen und andere weibliche Figuren. Entdeckt für das Kleintheater-Publikum an der Künstler:innenbörse in Thun!
20 Jahre Heidi Happy – die Jubiläumsshow, mit Stephan Eicher & Gästen
Samstag, 7. Februar 2026 | 20 Uhr
Sonntag, 8. Februar 2026 | 17 Uhr
Heidi Happy feiert ihr Jubiläum mit illustren Gästen! Stephan Eicher, Rykka, Rebekka Lindauer und Handsome Hank werden sie und ihre Band beehren und zusammen die schönsten und die neusten Songs aus Heidis beeindruckender Karriere und ihrem gemeinsamen
Repertoire präsentieren.
Theaterbetrieb bleibt gefragt – trotz knapper Ressourcen
Rund 23 000 Menschen haben im letzten Jahr eine Vorstellung des Kleintheaters besucht. Damit bestätigt das Haus seine Rolle als wichtige kulturelle Drehscheibe in der Stadt Luzern. Der Betrieb bleibt jedoch organisatorisch anspruchsvoll: Durch zusätzliche Aussenspielstätten konnte das Angebot erweitert werden – gleichzeitig steigt damit der Aufwand in Koordination und Infrastruktur. Für die kommende Saison sind 220 Veranstaltungen mit rund 150 Künstlerinnen geplant. Das Programm deckt erneut ein breites Spektrum ab – von Kabarett über Theater und Spoken Word bis zu Musik- und Gesprächsformaten. Auch lokale Koproduktionen und Nachwuchskünstlerinnen erhalten weiterhin eine Bühne. Es scheint die Theaterleiterinnen Janine Bürkli und Fabienne Mathis haben berechtigten Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Standortfrage entschieden – Finanzierung bleibt herausfordernd
Nach einer Abwägung der Optionen Bundesplatz und Himmelrich hat der Stiftungsrat beschlossen, am bewährten Bundesplatz festzuhalten. Eine Machbarkeitsstudie zeigt, dass ein zeitgemässer Theaterbetrieb hier möglich ist, wenn in Infrastruktur und Betrieb investiert wird. Der Aufwand zu Lasten des Kleintheaters – inklusive Edelrohbau, theaterspezifischem Ausbau, Provisorien und externer Expertise – wird auf rund 8 Millionen Franken geschätzt. Diese Summe markiert die aktuell grösste Hürde: Erst wenn die Finanzierung sicher steht, kann der nächste Schritt eingeleitet werden. Für die operative Weiterarbeit am Projekt wurde die Kreativagentur Gäggeligääl mit Laura Hürlimann als Projektleiterin engagiert.
Zugänglichkeit: Von der eigenen Entwicklung zur Weitergabe von Know-how
Das Thema Inklusion hat im Kleintheater nicht nur programmatisch Bedeutung. Mit der Toolbox «Alle inklusive – eine Box für mehr», die am 27. August 2025 präsentiert wurde, entstand ein praxisnahes Instrument für Institutionen und Privatpersonen, die sich vertieft mit Barrierefreiheit auseinandersetzen möchten. Damit versucht das Haus, Erfahrungen aus dem eigenen Transformationsprozess breiter zu verankern. Auch im Spielplan wird der Ansatz weitergeführt: Monatlich werden Formate mit inklusiven Elementen angeboten. Dazu gehören Übersetzungen in Deutschschweizer Gebärdensprache, Gastspiele von Künstler:innen mit Behinderung sowie Formate, die neue Zugänge zur Bühne erproben.


