Vorfreude auf 2022: Unter dem Titel «Innereien» findet im März 2022 das nächste Innerschweizer Kulturprojekt der Albert Koechlin Stiftung statt. Aus 93 eingereichten Entwürfen hat eine unabhängige Fachjury 21 Projekte aus den Bereichen Theater, Literatur, Musik und visuelle Darstellungen ausgewählt. Dank des Kulturprojekts erhalten die Kulturschaffenden in diesen schwierigen Zeiten eine Perspektive und Planungssicherheit.
Innerschweizer Kulturprojekt | Innereien
- Publiziert am 6. Januar 2021
Im Kern verborgen
«Innereien» – der erste Gedanke dazu: eine traditionelle Metzgete. Sofort erscheinen vor dem inneren Auge die essbaren inneren Organe von Schlachttieren, Wild und Geflügel. Je nach dem sind diese Bilder mit opulenten Sinnes- und Gaumenfreuden verbunden – oder wirken blutrünstig und abschreckend. Doch das Thema führt weiter. Was ist im Inneren, im Kern verborgen? Was ist das Wesen von etwas? In welchem Verhältnis steht das Innere zum Äusseren? «Innereien» lässt auch die grossen Fragen zu. Gibt es eine Seele? Ist Gott ein Teil unseres Selbst? Was treibt uns an? Wie entstehen Gefühle?
Vielfältig interpretiert
Die thematische Ausschreibung «Innereien» inspirierte die Kulturschaffenden auf vielfältige Weise. Laut Patrick Ambord, Projektleiter AKS, befassten sich die Kulturschaffenden bei ihren Projekteingaben mit einem breiten Themenspektrum: Ohrwürmer im Sinne musikalischer Traditionen, der Mythos Réduit in seiner geologischen und politisch-historischen Dimension, das Reinigende der Kläranlagen, ein neues Departement des Innern, Urbedürfnisse, Sex, das Innenleben eines Radios, die verschiedenen Gefühle wie Angst, Trauer, Freude und Wut, organische Körperlandschaften, Fasten, der Wunsch nach Fliegen-können, Käfer, Steine und natürlich auch das Schwein. „Das Publikum kann sich auf «Innereien» freuen. Ein Feuerwerk an künstlerischen Produktionen und kulturellen Veranstaltungen wird die Zuschauerinnen und Zuschauer begeistern“, ist Lena Friedli, Vorsitzende der Fachjury, überzeugt. Eine Übersicht über die 21 unterstützten Projekte zeigen die nachfolgenden Seiten.
Kulturelle Vielfalt am Vierwaldstättersee
Mit den 21 ausgewählten Produktionen wird fast die ganze Innerschweiz bespielt, sei es das theater(uri), Höhlen der Schrattenfluh, das Chäslager Stans, das Bruder-Klaus Museum in Sachseln, die Galerie Kriens, in Emmen die Viscosistadt sowie in Luzern das Neubad, der Südpol, der Winkel, der Theater Pavillon so wie das Bistro der Zentral und Hochschulbibliothek. Im Bourbaki Kino findet der erste Splatterfilmfestival statt. Das Zelt-Variéte wird an verschiedenen Orten der Innerschweiz Station machen. Und kultz.ch bietet eine Online-Plattform für über 90 satirischen Beiträgen. Produktionen unterschiedlicher Grösse zeigen eindrücklich die kulturelle Vielfalt in den Kantonen rund um den Vierwaldstättersee.
Text: Albert Koechlin Stiftung