Und allen sitzt die Angst im Nacken, sie könnten sich nicht amüsieren und der Spass könnte plötzlich aufhören. Stillstand. Schluss mit lustig. Die DJs werden zu Totengräbern, und die Musik wird zum Requiem.
Fabriktheater rote Fabrik | Die Fledermaus
Zwänge des Amüsements
Langeweile kann tödlich sein. Vor allem in einer Gesellschaft, in der es per Gesetz verboten ist, sich zu langweilen. Die Figuren der «Fledermaus» leben in der Welt der Operette, beherrscht von den Zwängen des Amüsements. Eine Party jagt die nächste, alle stehen kurz vor dem Spass-Burnout und fragen sich: Werden wir uns je wieder stressfrei amüsieren? Doch Prinz Orlofskys Feste sind legendär. Und immer wieder ist er für Überraschungen gut, mit denen keiner gerechnet hat – nicht einmal in den schlimmsten Albträumen…
Die Inszenierung
theater konstellationen experimentiert seit 1999 mit der im besten Sinn eigenartigen Kombination von Sprechtheater und Musik. Vier Schauspieler und zwei DJs sind die Protagonisten. Die DJs begleiten die Spieler bei ihren Metamorphosen und Ängsten, bei ihrem Singen und Sprechen. Sie zwingen sie dazu, das Libretto an bestimmten Stellen zu sprechen statt zu singen, oder in Gesang auszubrechen, wo gar keiner vorgesehen ist. Und – sie steuern die Party, machen Tempo, wenn die Gäste faul werden, lassen sie erschlaffen, wenn es ihnen gefällt, kurz: Sie machen sich wichtig.