«Anne Bäbi im Säli» handelt von einer Theatergruppe, die sich vornimmt «Anne Bäbi Jowäger» zu inszenieren. Doch die Proben des Dorftheaters im Säli des Restaurants Ochsen verlaufen nicht ohne Komplikationen: Private Krisen, Probleme bei der Rollenverteilung, Zukunftsängste, Generationskonflikte und Sprachschwierigkeiten belasten die Arbeit der Liebhaberbühne. Die gotthelfsche Theaterrealität widerspricht dem dörflichen Alltag der Spieler und führt zu seltsam komischen und heiteren Situationen.
Ein Stück-im-Stück rund um Jeremias Gotthelfs Anne Bäbi
Der Theaterverein Momänt & Co. wurde 1992 gegründet mit dem Zweck, aktuelles, engagiertes, anspruchsvolles und unterhaltsames Theater für ein breites Publikum im Kanton Uri zu zeigen. Seit der Freilichtaufführung «Indergand» (1992) wird diese Zielsetzung in der Regel alle zwei Jahre auf die Bühne des Theater Uri umgesetzt. Bei der letzten Produktion «HOPETOWN – Just Another Western» im August bis Oktober 2021 wurde aufgrund der Corona-Pandemie eine Ausnahme gemacht.
Anne Bäbi im Säli | Über das Stück
Eine Altdorfer Theatergruppe hat sich vorgenommen, Gotthelfs «Anne Bäbi Jowäger» zu inszenieren. Die Regisseurin ist «ä Titschi» und will unbedingt, dass die Urner Berndeutsch sprechen, die Serviertochter ist Serbin und muss plötzlich mitspielen. Hans, der den Jowäger spielen soll, ist gerade dabei, seinen Bauernhof zu verkaufen und aus einem Schweinestall heraus werden zweifelhafte Produkte vertrieben. Dagmar, die das ganze Projekt lanciert hat, kann nur mit eiserner Mühe das Ensemble zusammenhalten. Kaum jemand der Schauspieler:innen im Säli hat noch die Füsse auf dem Boden… Es ist die Welt, in der sonst nichts mehr ist, so wie es auch bei Gotthelf nie war. Ein Stück von Beat Sterchi unter der Regie von Livio Andreina.