Zum zweiten Mal vergibt das Bundesamt für Kultur die Schweizer Tanzpreise. Die Bandbreite der Preisträger widerspiegelt ein heterogenes, aber höchst spannendes Bild der Schweizer Tanzszene. Wer den Hauptpreis gewinnt, bleibt vorerst noch geheim.
Bundesamt für Kultur | Schweizer Tanzpreise 2015
Aktuelles Tanzschaffen – vier Preise
Wer 2015 die Auszeichnung als herausragendste Tänzerin und als herausragendster Tänzer erhält, wird erst an der Preisverleihung öffentlich. Bekannt hingegen sind jene vier Werke, die aus dem Wettbewerb «Aktuelles Tanzschaffen» hervorgingen. Aus über achtzig angemeldeten Werken wählte die Jury vier Produktionen der beiden letzten Saisons aus: «bits C 128Hz» (Video), eine Choreographie von Béatrice Goetz und ihrer Basler miR Compagnie. Das Stück verbindet Hip Hop und zeitgenössischen Tanz sowie elektronische Musik und klassische Cello-Töne. «Orthopädie or to be», ein Duo zweier unterschiedlicher Generationen und Körper von und mit Kilian Haselbeck und Meret Schlegel. «Requiem», ein spartenübergreifendes Werk von Nanine Linning, getanzt von der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern. Und «souffle» (Teaserbild) von Brigitte Meuwly und Antonio Bühler, einer Zusammenarbeit von DA MOTUS! mit dem Kammerorchester Zeugma in Fribourg. Die Preise sind mit je 25‘000 Schweizer Franken dotiert.
Spezialpreis Tanz
Den «Spezialpreis Tanz» erhält in diesem Jahr Claude Ratzé und die ADC in Genf (Association pour la danse contemporaine Genève). Ratzé leitet die 1986 gegründete Organisation seit 1992. Mit dieser Auszeichnung werden das langjährige Engagement von Claude Ratzé und der Genfer Publikumsorganisation gewürdigt, die in verschiedenen Bereichen wie der Veranstaltung von Tanzvorstellungen, der Vermittlung und Dokumentation des zeitgenössischen Tanzes tätig ist und in Genf, der Stadt mit der vitalsten Tanzszene der Schweiz eine wichtige Anlaufstelle bildet. Die ADC kämpft seit vielen Jahren für ein Genfer Tanzhaus, das sich unter dem Namen «Pavillon de Danse» derzeit in der politischen Entscheidungsphase der Stadt befindet. Der Spezialpreis ist mit 40‘000 Schweizer Franken dotiert.
June Johnson Dance Prize
Der «June Johnson Dance Prize» wird wie bei der ersten Ausgabe 2013 in einem Wettbewerbsverfahren in Zusammenarbeit mit der Stanley Thomas Johnson Stiftung verliehen und soll junges und innovatives Tanzschaffen würdigen. Aus den sechzehn eingereichten Projekten wurde «Requiem for a dead piece of meat» der 3art3 company von Daniel Hellmann ausgewählt. Der Sänger, Performer, Tanz- und Theaterschaffende Daniel Hellmann pendelt zwischen Berlin und Zürich. Er gründete 2012 die 3art3 Company, die als Kollektiv spartenübergreifende Projekte realisiert. Die Preissumme beträgt 25‘000 Schweizer Franken.