Nach einem halben Jahr Interimsintendanz unter Ulrich Khuon zeigt sich: Das Konzept des Brückenschlagens geht auf. Ein Blick in die Zahlen bestätigt, dass der Funken gesprungen ist. Total 71’600 Besucher:innen sahen sich in den letzten sechs Monaten eine Inszenierung im Pfauen oder im Schiffbau an. Der erfahrene Berliner Theatermacher Khuon hat das Zürcher Schauspielhaus mit Produktionen wie «Drag-Queens und die kleine Mehrjungfrau» auch einem jüngeren Publikum schmackhaft gemacht.
41 Prozent mehr Umsatz, 27 Prozent mehr Besucher:innen
- Publiziert am 12. März 2025
Ein jüngeres Publikum dürfte nach DRAG-QUEENS UND DIE KLEINE MEHRJUNGFRAU auch das aktuelle Stück UNBOXING anziehen. Dieses beginnt als temporeiche Bestandesaufnahme zum Verhältnis zwischen den Generationen und den Geschlechtern und entwickelt sich zur schürfenden Suche nach gesellschaftlichem Zusammenhalt. Basierend auf Interviews mit verschiedensten Menschen zu ihren jeweiligen Perspektiven, widmet sich Suna Gürler der Lust an komplexen Antworten auf grosse Fragen: Welche Rolle soll, kann, will ich spielen? In einer Welt, in der es keine Einigkeit darüber gibt, wie wir sie denken sollen? Wie viel Selbstbestimmung ist möglich?
Qualität und Publikumsnähe
Zur starken Resonanz beim Publikum kommt die künstlerische Qualität: ROBIN HOOD (Regie: Wu Tsang) wurde zu den Wiener Festwochen eingeladen, DIE SCHMUTZIGEN HÄNDE (Regie: Jan Bosse) ans Hamburger Theater Festival. Weitere Einladungen gehen an FRAU YAMAMOTO IST NOCH DA von Dea Loher (Regie: Jette Steckel) und an STAUBFRAU von Maria Milisavljević (Regie: Anna Stiepani). Es scheint, Ulrich Khuon trifft die Bedürfnisse des Publikums wieder besser als seine Vorgänger. Dementsprechend zufrieden zeigt sich das Schauspielhaus Zürich wie Beate Eckhardt, seit der Generalversammlung im Januar zusammen mit Stefan Mühlemann im Co-Präsidium des Verwaltungsrats der Schauspielhaus Zürich AG, meint: «Ein Interimsjahr ist immer mit Unsicherheit verbunden. Umso mehr freut es uns, dass Uli Khuon nur sechs Monate nach seiner ersten Premiere am Schauspielhaus bereits so viele Menschen erreichen und begeistern konnte»