Wo andere Freilichttheater eine Kulisse aufbauen müssen, kann das Regieteam aus mehreren Häusern und Siedlungen vom Wallis bis Graubünden, zwischen West-, Inner- oder Ostschweiz sowie Berner Mittelland und Berner Oberland auswählen. Welche Kulisse passt am besten und wo lässt sich die rund 700 Zuschauer fassende Tribüne aufstellen? Eine ideale Ausgangslage für ein Freilichttheater mit Laien und professionellen Schauspieler*innen.
25 x Landschaftstheater Ballenberg | Ein Rückblick
1991 zeigte das Landschaftstheater Ballenberg seine erste Vorstellung "Romeo & Julia auf dem Dorfe" – 25 Inszenierungen später: ein Kaleidoskop.
Im Sommer 1991 fand auf dem Ballenberg die erste Freilichtinszenierung statt. Dora Andres, damals Verkehrsdirektorin in Brienz und später Regierungsrätin des Kantons Bern, hatte aus Anlass des 700-Jahr-Jubiläums der Eidgenossenschaft die Idee, das Freilichtmuseum Ballenberg als Kulisse für ein Openair-Theater zu nutzen. Sie fand in Regisseur Louis Naef eine visionäre Kraft, welche die Idee aufgriff und im Sommer 1991 mit „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ von Gottfried Keller, in einer Bearbeitung von Heinz Stalder, umsetzte. Louis Naef liess verschiedene Orte im Ballenberg bespielen. Die Zuschauer waren unterwegs von einem Spielplatz zum anderen. Die Vorstellung schlug ein wie eine «Kreativ-Bombe», war wegweisend für die Freilichttheater-Kultur in der Schweiz und begründete eine Tradition, die bis heute anhält. Seither gab es Inszenierungen wie: «Katharina Knie», «Peer Gynt», «Ueli der Knecht» und viele mehr. Zum Jubiläum realisierte arttv.ch eine Dokumentation.