Joana Aderi oszilliert mit ihren verschiedenen Projekten musikalisch zwischen Elektropop mit jazziger Posaune und ausufernden Soundexperimenten. Zentrales Merkmal ist dabei ihre unverwechselbare Stimme, die sie, verfremdet und mit Effekten überlagert, als Instrument in verschiedensten musikalischen Funktionen einsetzt.
Fondation SUISA | Musiker*innenportrait Joana Aderi
«Ich bin ein Mensch mit dunklen und schrägen Seiten.» Joana Aderi möchte auf der Bühne nicht nur gefallen.
Die Stimme immer im Zentrum
Wie so viele junge Schweizer Musiker*innen ist Joana Aderi nicht auf ein einziges musikalisches Projekt beschränkt. Statt dessen spielt sie in verschiedenen, musikalisch sehr unterschiedlichen Konstellationen. Bei all ihren Projekten bleibt der besondere, ins abstrakte reichende Einsatz ihrer Stimme stets der stilbildende Mittelpunkt.
Allein im Experiment
Ihre ganz persönlichen, allein und zuhause am Computer entwickelten Stücke, sozusagen Kooperationen zwischen Mensch und Maschine, veröffentlicht Aderi unter dem Künstlernamen «Eiko». Dieses Projekt ist durch Experimente und die spezielle Kombination aus Aderis Stimme, überlagert mit Effekten, und am Computer programmierten Beats geprägt. «‹Eiko› hat sich wirklich ganz dem Experiment verschrieben. ‹Eiko› muss nichts, ‹Eiko› will nie gefallen», so Aderi.
Im Team
Gemeinsam mit Vincent Membrez und Patrik Zosso hat sie die Elektropop-Band «Sissy Fox» gegründet. Hier geht es etwas Ohrwurm-tauglicher zu, als bei «Eiko», mit eingängigen Posaunenmelodien und tanzbaren Beats. Gleichzeitig ist der experimentelle Background der Bandmitglieder klar rauszuhören. Hier ist nichts glatt-produziert und rundgelutscht, es rappelt und kracht, so dass der Elektropop doch erstaunlich analog klingt. Nachdem 2015 ihre erste Platte «Skip the Univers» erschien und die Band zahlreiche Auftritte in der ganzen Schweiz absolvierte, stehen für das Frühjahr 2018 Aufnahmen für das wichtige zweite Album an.