Fast sieben Jahre lang hatte Albert Einstein in Bern gewohnt und hier fast nebenbei das physikalische Weltbild revolutioniert. Viele kennen seinen Namen und seine Errungenschaften, die wenigsten jedoch kennen den Menschen hinter dem Mythos. Zwischen Altstadt und Bollwerk beleuchtet «StattLand» nicht nur den weltbekannten Physiker, sondern auch den Ehemann, Freund, Beamten und Erfinder Albert Einstein.
Stadtrundgang | «Alles relativ? - Einstein in Bern»
- Publiziert am 10. Mai 2019
Hinter die Fassade des Genies schauen und Orte besuchen, an denen Einstein gewohnt, geliebt, gearbeitet, experimentiert und philosophiert hat.
Die glücklichen Berner Jahre
«Hier in Bern ist es reizend. Eine altertümliche, urgemütliche Stadt, in der man genau ebenso leben kann wie in Zürich. Auf beiden Seiten der Strassen ziehen sich ganz alte Arkadengänge hin, so dass man beim ärgsten Regen von einem Ende der Stadt zum andern gehen kann, ohne merklich nass zu werden.» – So beschrieb der Physiker Albert Einstein (1879–1955) die Stadt Bern, in der er etwas mehr als sieben Jahre – von 1902 bis 1909 – verbrachte. Seine bahnbrechenden Erkenntnisse sind eng mit seiner Zeit in Bern verbunden. 1905 verfasste Einstein innerhalb weniger Monate fünf Schriften – darunter die Spezielle Relativitätstheorie –, mit denen er eine physikalische Revolution in Gang setzte und die Gesellschaft der Gegenwart nachhaltig veränderte. Albert Einstein relativierte Raum und Zeit und hebelte somit Newtons Weltbild von Raum und Zeit als absolute Einheiten aus.
Der Mensch hinter dem Genie
Der 75-minütige Stadtrundgang «Alles relativ? Einstein in Bern» greift private wie berufliche Aspekte aus Einsteins Leben auf und macht den Menschen hinter dem Genie fassbar. Wir konzentrieren uns auf das Leben Einsteins während seines Aufenthalts in Bern, wo er als Patentbeamter tätig war. Der Rundgang verbindet Stätten von der Altstadt bis zum Bollwerk, in denen Einstein gewohnt, geliebt, gearbeitet, experimentiert und philosophiert hat. Eingebettete Schauspielszenen und der sinnliche Blick auf den vielseitigen Alltag Einsteins sollen an Ort und Stelle das Nacherleben der Geschichte ermöglichen. Einstein selber erinnerte sich gerne an «jene glücklichen Berner Jahre» zurück, in denen die Basis seines Werks entstand, mit dem er das physikalische Weltbild revolutionierte.
Eine Wiederaufnahme
Im Jahr 1905 veröffentliche Einstein Aufsätze von hoher Relevanz für die Wissenschaft. Das Jahr 1905 ging als Einsteins «annus mirabilis» in die Geschichte ein. 2005 jährte sich die Publikation der Artikel zum 100. Mal, was weltweit zum Anlass genommen wurde, die Person des Jahrhunderts (Time Magazine) zu ehren. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten haben wir den Rundgang am 29. März 2005 erstmals gespielt. Mit der Wiederaufnahme zeigen wir ab Mitte Mai eine überarbeitete und aktualisierte Version.