Stille wird immer kostbarer. Denn unsere Aufmerksamkeit ist heute pausenlos gefordert: Event hier, Meeting dort, überall blinkt, klingelt und lärmt es. Kein Wunder, dass Stille im ersten Moment ungewöhnlich und irritierend auf uns wirkt. Dabei ruht in ihr eine enorme Energie, aus der wir Kraft, Erkenntnisse und Kreativität schöpfen können. «Sounds of Silence» bietet diese Stille und ist gleichzeitig ein eindrückliches Hörerlebnis.
Museum für Kommunikation Bern | Sounds of Silence
Erleben Sie das Luxusgut Stille! Eine dreidimensionale Ausstellung für alle Sinne bietet eine wunderbare Auszeit. Eine Erfahrung, die sich lohnt.
Luxusgut Stille
Aufmerksamkeit ist das knappe Gut, um das sich heute alle streiten. Mittendrin stehen wir alle als Empfänger: die potentiellen Nutzer*innen und Konsumenten. Ein neues Produkt, die letzten Neuigkeiten auf dem News-Portal, ein Panoptikum an Unterhaltungsangeboten, der Newsfeed auf Social Media und natürlich die allzeit eingehenden Mails im Posteingang – sie alle buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Ruhigere Aspekte haben es in diesem Feuerwerk schwer. Stille wird zum raren Gut und sie wird damit immer kostbarer. Kein Wunder, dass Yoga-Angebote boomen und Meditation plötzlich attraktiv wird. Kein Wunder also, dass Stille ein hochaktuelles Thema in unserer heutigen Gesellschaft wird. Mit Sounds of Silence widmet ihm deshalb das Museum für Kommunikation vom 9. November 2018 bis zum 7. Juli 2019 seine erste grosse Wechselausstellung nach der erfolgreichen Neueröffnung im August 2017.
Nichts für Feiglinge
„Es ist vor allem auch die Ambivalenz der Stille, die uns fasziniert hat“, erzählt die Museumsdirektorin Jacqueline Strauss. Wir sehnen uns oft nach stillen Momenten, weil sie Erholung und neue Ideen ermöglichen. Wenn die Stille aber da ist, wird sie nicht selten zuerst einmal zu einer Herausforderung. „Stille ist nichts für Feiglinge“, bringt es der Jesuit und Zen-Meister Niklaus Brantschen auf den Punkt. Wer sich ihr aussetzt, muss sich auch mit sich selbst beschäftigen. Erst dann setzt sie grosse Energie in Form von Kraft, Erkenntnis und Kreativität frei.
Neue Technologie erstmals in der Schweiz
In der Umsetzung von Sounds of Silence bleibt das Museum der Innovation treu und bringt eine neue Technologie in die Schweiz. Die Ausstellung ist als dreidimensionale Hörlandschaft konzipiert – ein überraschend intuitives Erlebnis. Den Kopfhörer auf dem Kopf, erkunden die Besucher*innen das Thema in seinen verschiedenen Facetten ganz nach eigenem Geschmack. Beim Spazieren und Innehalten entdecken sie Alltägliches und Unerwartetes über den Lärm sowie die schönen und schrecklichen Seiten der Stille. Die moderne Technologie, bleibt dabei angenehm im Hintergrund. Die Beacons für die Ortung im Raum sind kaum sichtbar und das Hörset für die Besuchenden bleibt handlich klein. Es ermöglicht aber ein ungewohnt nahtloses Eintauchen und spannende Hörerlebnisse. Ganze Tonwelten wurden konstruiert und laden zum Erkunden ein. So lenkt die Technik nicht vom Inhalt ab, sondern ermöglicht ein intensives Ausstellungserlebnis – im Idealfall mit dem Ergebnis, dass sich die Besucher*innen vertieft auf das Thema einlassen und kontemplieren, welchen Platz die Stille in unserem Leben verdient.