«Niklaus von Flüe – Unterwegs» zeigt: Weniger ist mehr. Die schweizweite Tour lädt ein zur Besinnung auf das Wesentliche und zur Selbstreflexion. Die mobile Ausstellung bildet Teil verschiedener Aktivitäten im Jubiläumjahr des Innerschweizer Mystikers.
Mobiles Erlebnis | Niklaus von Flüe – Unterwegs
Fünf Minuten Innehalten
Niklaus von Flüe, der Einsiedler aus dem Kanton Obwalden, wurde vor 600 Jahren in eine Welt geboren, die für uns kaum mehr vorstellbar ist. Die Geschichte dieser facettenreichen Persönlichkeit kann in ihrer Komplexität nicht auf die Schnelle erzählt werden. Im Sommer tourt deshalb das mobile Erlebnis «Niklaus von Flüe – Unterwegs» quer durch die ganze Schweiz. Passanten und interessierte BesucherInnen werden vor Ort über die gelebten Werte und das weitgreifende Wirken des Friedensbotschafters und Ratgebers informiert. Sie erhalten Einblicke in Niklaus von Flües Leben und Schaffen und können einen Augenblick ungestört mit dem Menschen, Mystiker und Mittler teilen. In einer Zeit voller Stress, Drucksituationen und Verlangen nach mehr finden Besuchende während fünf Minuten der Stille und Einsamkeit für einen Moment Gelegenheit, über sich nachzudenken und sich mit den Fragen des Lebenssinns auseinanderzusetzen.
Warten, begegnen, reflektieren
Wer sich nach der Einführung auf die Konfrontation der besonderen Art einzulassen wagt, durchläuft drei Phasen: Warten. Begegnen. Reflektieren. Beim Warten wird der Gast auf die Begegnung vorbereitet und konzentriert sich auf seine eigene Gedankenwelt. In der zweiten Phase ist man ganz auf sich selbst reduziert: ohne Ablenkung durch Handy oder Uhr – sogar die Schuhe lässt man in der Aussenwelt zurück – steht man Niklaus von Flüe gegenüber. In einem abgedunkelten Raum. In absoluter Stille. Nun kann man sich fünf Minuten lang schweigend mit der faszinierenden Persönlichkeit aus dem Spätmittelalter und sich selber auseinandersetzen.
Gedanken für die Ewigkeit
Die Reflexion als letzte Phase unterstützt den Gast dabei, das Erlebte zu ordnen. Man schreibt auf, was einen bewegt, was man gefühlt und erfahren hat. Vielleicht verspürt man das Bedürfnis, seiner Ur-Ur-Enkelin einen Brief zu schreiben: «Haltet ihr noch inne? Sprecht, lacht, liebt ihr noch?» Vielleicht möchte man seine Eindrücke in Gedichtform loswerden oder als Skizze auf dem Papier. Die Aufzeichnungen kommen alle in ein Behältnis, das nach der Tournée von «Niklaus von Flüe – Unterwegs» als Zeitkapsel versiegelt, aufbewahrt und in 100 Jahren wieder geöffnet wird. In einem Heute voller Hektik und Vergänglichkeit ein spannender und faszinierender Gedanke.
Weitere Jubiläumsveranstaltungen
Über 100 Anlässe würdigen das 600. Geburtsjahr von Niklaus von Flüe, der sicherlich zu den wirkungsmächtigsten Leitfiguren der Schweiz zählt. Zu den Höhepunkten des Gedenkjahres zählt das Visionsgedenkspiel «vo innä uisä». Das künstlerische Kernteam mit Paul Steinmann, Judith Albert sowie Geri und Jul Dillier orientiert sich an Niklaus von Flües Pilger- und Pilatusvision und ist Garant für ein aussergewöhnliches Theaterereignis. Der in seiner Schlichtheit spektakuläre Pavillon auf einer freien Wiesenfläche schafft hierfür einen besonderen Rahmen mit einmaliger Atmosphäre.